Nach einem schwachen Handelsauftakt sind die Aktien von RWE am Montag ins Plus gedreht. Auf dem seit Langem erwarteten Kapitalmarkttag hat der Konzern die Prognose für das kommende Geschäftsjahr erhöht. Zudem wurden neue Ziele bis 2030 bekanntgegeben. Das kommt bei den Anlegern gut an.
Das bereinigte EBITDA soll 2022 konzernweit auf 3,3 bis 3,6 Milliarden Euro steigen, teilte der DAX-Konzern mit. Bislang hatte das Management nur 3,1 bis 3,4 Milliarden Euro angestrebt. Die Prognose für das bereinigte Nettoergebnis wurde zudem um 50 Millionen Euro angehoben: Hier sollen nun 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro bleiben. Auf das Kerngeschäft von RWE entfallen davon laut der neuen Prognose 650 bis 950 Millionen Euro. In das Segment fallen die Geschäfte Energiehandel, Off- und Onshore von Wind und Solar sowie Wasser, Biomasse und Gas.
Auf der Konferenz stellte das Unternehmen auch seine neue Strategie bis 2030 mit dem Titel „Growing Green“ vor. Pro Jahr sollen durchschnittlich fünf Milliarden Euro brutto in das Kerngeschäft investiert werden. So soll das Portfolio an erneuerbaren Energien bis Ende des Jahrzehnts auf 50 Gigawatt erweitert werden. Pro Jahr will RWE dafür im Durchschnitt 2,5 Gigawatt zubauen, bislang hatte das Management 1,5 Gigawatt jährlich angestrebt. In der Folge soll das bereinigte EBITDA im Kerngeschäft bis 2030 auf fünf Milliarden Euro steigen, das wäre laut dem Unternehmen eine Verdoppelung im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr.
Die ambitionierten Ziele von RWE geben der Aktie wieder Rückenwind. Ein konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt auch künftig entscheidend, um das Image des Klimaverschmutzers abzulegen. Mit der neuen Strategie sollte auch eine höhere Bewertung möglich sein. Anleger zeigen Geduld und bleiben an Bord.
Mit Material von dpa-AFX