Der Energiekonzern RWE will trotz Bedenken der britischen Regierung an diesem Montag den Verkauf seiner Öl- und Gasfördertochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman abschließen. Charttechnisch notiert die RWE-Aktie an einem wichtigen Widerstand.
Die britische Regierung hatte zuletzt erneut ihre Bedenken zum Verkauf des britischen Dea-Geschäfts, zu dem zwölf produzierende Öl- und Gasfelder gehören, geäußert. Das Londoner Energieministerium verlangte Vorbereitungen dafür, dass dieser Unternehmensteil einzeln an eine „geeignete dritte Partei“ weiterverkauft wird. Hintergrund sind Sorgen über die Auswirkungen, die mögliche künftige Sanktionen gegen die russische LetterOne-Gruppe auf den Betrieb der Felder haben könnten. Ernste Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken könnten die Folge sein, schrieb das Ministerium in einer Mitteilung.
Keine Konsequenzen
Dass das Londoner Ministerium die „Letter of Comfort“ genannte Zustimmung nicht erteilen wolle, habe keine Auswirkungen auf den Vollzug der Transaktion am Montag, hieß es in der RWE-Mitteilung. Die Verträge sähen eine Übertragung der RWE Dea als Ganzes einschließlich des britischen Geschäfts vor. „Nur wenn innerhalb des ersten Jahres nach dem Vollzug die EU oder die USA Sanktionen gegen die LetterOne oder deren Eigner verhängen sollten, ist RWE zum Rückerwerb des UK Geschäfts verpflichtet.“
Finger weg!
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Verkaufsempfehlung. Die günstige Bewertung und hohe Dividendenrendite sind keine Kaufargumente. RWE ist hoch verschuldet und hat immer noch keine Vision, wie man sich in Zeiten der Energiewende aufstellen soll.
(mit Material von dpa-AFX)