Wie erwartet hat RWE am Morgen schwache Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Auch der Ausblick ist mau, aber wenig überraschend. Die Impulse für die Aktie halten sich in Grenzen.
Wegen hoher Abschreibungen auf die Großkraftwerke und negativer Steuereffekte steht unter dem Strich ein Fehlbetrag von 170 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2014. Das ist nur geringfügig weniger als Mitte Februar angekündigt.
Vor allem der Verfall der Strompreise im Großhandel setzt dem Versorger zu. Das ließ das betriebliche Ergebnis allein im Geschäft mit Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken um fast die Hälfte einbrechen. Wegen Problemen beim Vertrieb schrieb RWE auch in Großbritannien, dem zweitwichtigsten Markt nach Deutschland, rote Zahlen.
Sparen, sparen, sparen
Der Energieversorger versucht nun, mit weiteren Einsparungen bei Großkraftwerken und bei der britischen Tochter Npower auf die Misere zu reagieren. Bis 2018 sollen die Kosten um weitere 500 Millionen Euro gedrückt werden. Bislang hatte RWE Einsparungen in Höhe von zwei Milliarden Euro angekündigt. Unter anderem werden bei Npower rund ein Fünftel der Stellen gestrichen.
Die Maßnahmen dürften aber erst mittelfristig wirksam werden, denn für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit weiteren Einbußen. So soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von zuletzt sieben auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro sinken.
Finger weg!
Zahlenwerk und Ausblick liegen im Rahmen der Erwartungen – entsprechend notiert die Aktie am Dienstagmorgen nur rund ein Prozent im Minus. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Verkaufsempfehlung für den Versorger-Titel.
(Mit Material von dpa-AFX)