Im schwachen Marktumfeld hat sich die RWE-Aktie in den vergangenen Wochen sehr stabil gezeigt. Seit dem deutlichen Rücksetzer nach der Gewinnwarnung in Folge des Räumungsverbots am Hambacher Forst zeigt der Trend beim DAX-Titel wieder nach oben. Doch ein Medienbericht schürt nun die Angst vor einem erneuten Rückschlag. Es bleiben aber Zweifel am Wahrheitsgehalt.
Laut Spiegel will die Kohlekommission mit der Abschaltung von Kohlekraftwerken beginnen. Insgesamt sollen Kraftwerke mit einer Leistung von fünf Gigawatt stillgelegt werden – darunter auch sechs Braunkohleblöcke von RWE im Rheinischen Revier. Das Gros der Kraftwerke von insgesamt 37 Gigawatt soll allerdings zwischen 2022 und 2030 geschlossen werden. Im Osten beginnt die Abschaltung laut Spiegel dann erst in einer weiteren Phase ab 2030.
Es bleibt jedoch offen, ob der vom Spiegel zitierte Abschlussentwurf der Kohlekommission der Tatsache entspricht. „Diese Meldung ist Quatsch“, widerspricht zumindest Stefan Kapferer, Mitglied der Kommission und Chef des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, vehement.
Es bleibt politisch
So oder so: Der Kohleausstieg bleibt ein Politikum. Nach wie vor verdient RWE viel Geld mit konventionellen Kraftwerken und ist davon entsprechend betroffen. Allerdings hat sich der Konzern mit dem Innogy-Deal und der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien wieder selbst eine Zukunft gegeben. Zudem winken – auch laut Spiegel-Bericht – Ausgleichszahlungen beim Abstellen der Kraftwerke. Die Aktie bleibt heiß. Ein Abstauberlimit bei 18,10 Euro bietet sich nun an.