Während am Donnerstag nahezu alle DAX-Werte ein negatives Vorzeichen aufweisen, stechen nur drei Werte mit einer positiven Performance hervor. Neben Fresenius Medical Care und Fresenius SE ist es die Aktie von RWE, die 0,25 Prozent auf 29,97 Euro gewinnt. Dabei gab es am heutigen Tag eher skeptische Stimmen. So droht der Energiekonzern bei Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten wieder in die Kritik zu geraten. Das Unternehmen denkt einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) zufolge über die Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen zu dem umstrittenen US-Kohlelieferanten Drummond nach. Der Versorger wolle die Lieferungen in den nächsten Monaten wieder aufnehmen. Entsprechende Schritte seien intern eingeleitet worden, schreibt das Blatt mit Verweis auf Konzernkreise.
Prüfung läuft
Im vergangenen Jahr hatte RWE die Geschäftsbeziehungen gekündigt, nachdem Drummond die Verstrickung in massive Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien vorgeworfen worden war. Wie RWE der Zeitung bestätigte, wird die Wiederaufnahme der Geschäfte geprüft. Bis zum November wolle RWE untersuchen, ob Drummond die Kriterien dafür erfülle. "Frühestens 2015" könnten die Lieferbeziehungen wieder aufgenommen werden, sagten Sprecher des Konzerns. Es gebe eine positive Beurteilung des Verbands Better Coal.
Deutsche Bank optimistischer
Zuletzt profitierte die Aktie von RWE von einer Aufstufung durch die Deutsche Bank. Die Analysten haben das Papier von „Sell“ auf „Hold“ nach oben gesetzt und das Kursziel von 24 auf 28 Euro angehoben. Die steigenden Strompreise verbesserten das Chance-Risiko-Profil des deutschen Versorgers, schrieb Analyst Alexander Karnick in einer Studie. Zudem habe die Aktie in den vergangenen Wochen rund zehn Prozent an Wert verloren und damit ein akzeptableres Niveau erreicht. Der Experte erhöhte seine Gewinnschätzungen je Aktie (EPS) für die Jahre 2014 bis 2017 um 5 bis 14 Prozent.
Charttechnisch hängt die RWE-Aktie nun am Widerstand bei 30,20 Euro. DER AKTIONÄR sieht im Energiesektor nach wie vor bei E.on die interessantere Alternative.
(Mit Material von dpa-AFX)