Am Donnerstag hat der deutsche Energiekonzern RWE seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Die Ergebnisse fielen gut aus, auch die Jahresprognose wurde bestätigt. Dennoch geriet die Aktie kurz vor dem Wochenende unter Druck. So sieht die Lage nun im Detail aus.
Der Energiekonzern RWE
Positiver Treiber bei RWE war der Energiehandel. Dieser gehört zum Kerngeschäft, zu dem der Konzern außerdem die Segmente Off- und Onshore von Wind und Solar sowie Wasser, Biomasse und Gas zählt. Während im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise weniger Strom benötigt wurde, stiegen die Erzeugungsmengen nun deutlich. Zudem setzte RWE höhere Preise durch. Entsprechend kräftig stieg der Umsatz im Energiehandel.
Auch das Teilsegment Onshore Wind und Solar erholte sich weiter und erreichte wieder einen operativen Gewinn. Dort hatte vor allem das Extremwetter in Texas zu Jahresanfang zu hohen Einmalbelastungen im ersten Quartal geführt und das Ergebnis verhagelt. Außerdem bietet 2021 eher schwache Wetterbedingungen für Windenergie, nachdem 2020 überdurchschnittlich günstig war. Nach neun Monaten steht bei RWE deshalb nun immer noch ein Ergebnisrückgang im gesamten Kerngeschäft von elf Prozent zu Buche.
Der Konzern profitierte unterdessen von einer verbesserten Marge in der Erzeugung von Strom aus Kohle und Atomkraft. Dieses Segment zählt nicht zum Kerngeschäft von RWE und machte in den ersten neun Monaten rund 30 Prozent des operativen Ergebnisses aus.
Bullishe Analystenstimmen
Aus Sicht von Jefferies-Analyst Ahmed Farman hat der Konzern die Erwartungen im dritten Quartal "durch die Bank übertroffen". Das zeigte sich auch im Aktienkurs. Zum Handelsstart legten die Papiere knapp drei Prozent zu. Das Niveau konnte die Aktie aber nicht lange halten, der Kurs rutschte zwischenzeitlich ins Minus.
Auch die Deutsche Bank hat die Einstufung für RWE
Trotz der guten Ergebnisse prallte die RWE-Aktie an der Horizontalen bei 32,90 Euro ab. Charttechnischen Halt dürfte nun die 200-Tage-Linie bei 32 Euro bieten. Weiterhin im Vordergrund stehen nach wie vor die Auswirkungen eines möglichen früheren Kohleausstiegs. Diesbezüglich dürfte aber der Kapitalmarkttag am Montag (25. November) für mehr Klarheit sorgen.
(Mit Material von dpa-AFX)