Ein negativer Analystenkommentar lastet am Montag auf der Aktie des Energieversorgers RWE. Laut Medienberichten will das Unternehmen ein weiteres Sparprogramm einleiten, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung.
Nach einem Analystenwechsel hat die französische Großbank Société Générale (SocGen) die RWE-Aktie von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 28 Euro auf 22,40 Euro gesenkt. Die neue Einschätzung reflektiere nun die Negativ-Schlagzeilen der letzten Wochen bezüglich der Atomsteuer und der drohenden Schließung von Kohlekraftwerken, schrieb Analyst Lüder Schumacher in einer Studie vom Montag. Außerdem rechne er damit, dass der Energieriese die Dividende für das Jahr 2016 um ein Viertel kürzen wird. Die Ergebnisprognose für die Jahre 2017 und 2018 senkte der Experte um 31 beziehungsweise 36 Prozent.
Weitere Kostensenkungen
Derweil reagiert das Unternehmen auf die wegbrechenden Einnahmen aus dem Geschäft mit Kohle und Gas mit weiteren Einsparungen. Die bisherigen Sparprogramme würden noch nicht ausreichen, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen, erklärte die Firmenleitung in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter. Vor allem in der Verwaltung sei mit weiteren Einschnitten zu rechnen, außerdem sollen ganze Aufgaben komplett wegfallen. Die geplanten Einsparungen bis zum Jahr 2017 wurden um weitere 500 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro erhöht.
Kein Kauf!
Bislang fehlt es RWE an einem tragfähigen Konzept für die Zeit nach der Energiewende. Kosteneinsparungen alleine werden dabei kaum ausreichen. Anleger sollten daher vorsichtig bleiben und das Papier weiterhin meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)