Zu Beginn der Woche hat die RWE-Aktie ein neues Jahreshoch markiert. Nach wie vor notieren die Papiere des Versorgers im Bereich dieser Marke. Das Sparkonzept und die angekündigte Abspaltung der Tochter Innogy haben den DAX-Titel nach dem Brexit-Kurssturz neues Leben eingehaucht. Kritische Stimmen gibt es aber nach wie vor.
Der Verband der kommunalen Aktionäre hat den Vorstand gewarnt, das alte Mutterunternehmen im Zuge der radikalen Neuausrichtung nicht zu vergessen. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erklärte Geschäftsführer Ernst Gerlach, dass es kein schlüssiges Konzept für die alte RWE und die Altlasten gebe. Vielmehr sei das Management um Konzernchef Peter Terium in Gedanken bereits bei der neuen Tochter.
Durch die Abspaltung von Innogy will RWE den schleichenden Verfall der letzten Jahre stoppen. Allerdings gibt der DAX-Konzern damit auch wichtige Gewinnbringer ab. Zudem sei unklar, wie viel vom künftigen Innogy-Ertrag tatsächlich bei RWE ankomme, so Gerlach. „Wir befürchten, dass wir eines Tages mit den Altlasten aus der Atom- und Braunkohleverstromung alleingelassen werden.“ Spätestens nach dem Börsengang der Tochter fordert Gerlach ein klares strategisches Konzept. Vor allem die Kosten für den Atomausstieg könnten zur extremen Belastung werden.
Gute Entwicklung
Seit dem Brexit hat die RWE-Aktie bereits über 30 Prozent an Wert gewonnen. Die Tradingempfehlung des AKTIONÄR ist damit voll aufgegangen. Charttechnisch ist das Bild weiter gut. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen. Der Stopp sollte bei 14 Euro belassen werden.