Die Analysten nehmen weiter fleißig die gestrigen Zahlen und Unternehmensaussagen von RWE unter die Lupe. Die Experten sind sich dabei nach wie vor alles andere als einig. Die Kursziele für den DAX-Konzern variieren in einer breiten Range von 22,50 bis 40 Euro.
Die ersten Analystenreaktionen auf die gestrigen Zahlen von RWE sowie den geplanten Verkauf von RWE Dea fielen insgesamt zufrieden aus. Dem schließt sich auch Goldman Sachs an. Die US-Investmentbank hat die Einstufung für RWE auf "Neutral" mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Die Kennziffern für 2012 und der Ausblick auf 2013 haben laut Analystin Deborah Wilkens in etwa den Erwartungen entsprochen. Die wichtigste Nachricht sei jedoch der geplante Verkauf der gewinnträchtigen Öl- und Gasaktivitäten gewesen. Deren Veräußerung würde den Gewinn je Aktie des Energiekonzerns 2014 um 14 Prozent und 2015 um 11 Prozent verringern.
24 statt 25 Euro
Societe Generale hat das Kursziel für RWE nach den Zahlen dagegen von 25 auf 24 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Beim Versorger sei keine Erholung in Sicht, schrieb Analyst Alberto Ponti in einer Studie vom Mittwoch. Die Ergebnisse dürften auf absehbare Zeit unter Druck bleiben. Der Experte senkte seine Prognosen etwas. Die Bundestagswahl werfe ihre Schatten voraus, was für die Stimmung negative Diskussionen um die Energiewende verstärken dürfte.
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These bestätigt
Noch skeptischer als die französische Großbank ist Patrick Hummel von der Schweizer UBS. Der Experte hat die Einstufung für RWE angesichts der geplanten Veräußerung der Öl- und Gastochter RWE Dea auf "Sell" mit einem Kursziel von 22,50 Euro belassen. Die Maßnahme bestätige seine These, wonach die Gewinnverwässerung bei dem Versorger größer ist als vom Markt angenommen. Hummel rechnet für 2015 inzwischen nur noch mit einem Gewinn von 2,30 statt wie bisher 2,50 Euro je Aktie.
Gut, aber auch gut genug?
Wie die Analysten wird auch DER AKTIONÄR die jüngsten Ereignisse bei RWE noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, und zeitnah eine detaillierte Neueinschätzung abgeben. Eine detaillierte Analyse zur Aktie des Konkurrenten E.on wird DER AKTIONÄR bereits morgen in Form eines Aktienreports veröffentlichen, der ab circa 9:00 Uhr auf www.aktienreports.de erhältlich sein wird.
Mit Material von dpa-AFX