Mehr als zwölf Prozent verliert am Dienstag die Aktie von Gazprom. Aber auch an der deutschen Börse sind einige Unternehmen mit einem bedeutenden Geschäftsanteil in Russland unter Druck geraten. In den wichtigsten Indizes nennen Börsianer vor allem den Sportartikelhersteller Adidas und das Handelsunternehmen Metro aber auch Stada als diejenigen Werte, die besonders stark unter dem scheinbar unaufhaltsamen Verfall der russischen Währung leiden.
Rubel verliert erneut
Zuletzt verlor der Rubel zum Dollar nochmal mehr als zehn Prozent an Wert, nachdem die russische Währung bereits zum Wochenauftakt mehr als elf Prozent zum amerikanischen "Greenback" verloren hatte. Zum Euro verliert der Rubel am Dienstag zwölf Prozent nach über neun Prozent am Vortag. Die Turbulenzen in Russland machen auch den Börsen zu schaffen: Der russische RTS-Interfax-Index rutschte in Dollar berechnet nochmal um fast 13 Prozent ab und trübt die Stimmung an den anderen Börsen ein.
Börsianer verkauften nun die Titel von Unternehmen mit einem umfangreicheren Russlandgeschäft wie Adidas aus dem DAX, hieß es am Markt. Die Aktie verlor zuletzt 2,88 Prozent auf 54,72 Euro. Die kurzfristigen Risiken bei dem Sportartikelhersteller stiegen wegen der Abwertung des Rubels deutlich an, hatte beispielsweise Analyst Christian Schwenkenbecher von Hauck & Aufhäuser in der Vorwoche betont. Mit der gleichen Argumentation hatte Analyst Julian Easthope von der britischen Investmentbank Barclays die Aktie bereits zu Monatsbeginn abgestuft.
Metro: wie gewonnen, so zerronnen
Die Anteile an dem stark in Russland engagierten Handelskonzern Metro litten ebenfalls unter den Turbulenzen in Russland und rutschten mit einem Kursverlust von fast vier Prozent ans MDAX-Ende. Dabei hatten Händler die am Morgen vorgelegten Zahlen zunächst noch positiv bewertet. Das Ergebnis sei besser als befürchtet ausgefallen, gerate aber mit dem steilen Verfall des Rubels und dem Ausverkauf an der russischen Börse in den Hintergrund, sagte Händler Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Börsianern zufolge verdüstern sich die Perspektiven für das Geschäft mit Abholgroßmärkten in dem riesigen Land, das Metro eigentlich teilweise an die Börse bringen will.
(Mit Material von dpa-AFX)