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Am Mittwoch-Abend flimmerte zum ersten Mal die neue Show von Stefan Raab beim Streaming-Dienst RTL+ über die Bildschirme. "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" beschert RTL+ einen Rekord-Neustart. Die RTL-Aktie zeigt sich am Donnerstag jedoch wenig beeindruckt. Im SDAX zeigt sich Konkurrent ProSiebenSat.1 aber überraschend stark.
Stefan Raab is back in town! Die Berliner Morgenpost hatte sogar einen Live-Blog gestartet. Raabs neue Show "DGHNDMBSR" läuft seit dem 18.09.24 immer mittwochs um 20:10 Uhr live auf RTL+. Die Muttergesellschaft hat dem Entertainer einen hoch dotierten 5-Jahres-Vertrag angeboten (DER AKTIONÄR berichtete). Nach etwa zehn Jahren Abstinenz von Live-Auftritten im TV hat sein Comeback dem Streaming-Anbieter seinen bisher besten Neustart beschert. Das Mutterhaus RTL in Köln nannte einen Tag nach der Pilotfolge von "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" zwar noch keine absoluten Zahlen, ließ aber zumindest ein paar Daten durchsickern.
"73 Prozent der Abonnements wurden an Neukunden verkauft, der Rest waren Wiederkehrer, die für Stefan Raab zu RTL+ zurückgekommen sind", berichtete das Medienhaus. Auch auf Social Media habe Stefan Raab eingeschlagen "wie ein Komet": Über 465 Millionen Kontakte waren auf Instagram, TikTok, Facebook, YouTube und Co seit dem Box-Abend am Samstag dabei. Die Streaming-Tochter RTL+ hat nach eigenen Angaben derzeit 5,6 Millionen zahlende Abonnenten.
Die RTL-Aktie zeigt sich am Donnerstag jedoch mit Kurs von 30,50 Euro unbeeindruckt. So hoch stand die MDAX-Aktie bereits am Mittwoch-Nachmittag. Die Ankündigung der Raab-Rückkehr hatte am vergangenen Montag bereits für Kursschub gesorgt.
Bemerkenswert: Die Aktie des RTL-Konkurrenten ProSiebenSat.1 Media – Stefan Raab hatte einst für enorme Quoten bei Pro7 gesorgt – gehört am Donnerstag mit einem Kursaufschlag von mehr als fünf Prozent auf 5,68 Euro zu den größten Tagesgewinnern im SDAX.
Bei Pro7 führt Sebastian Pufpaff das alte Raab-Format "TV total" weiter, das zeitgleich mit Raabs neuer Show am Mittwoch-Abend im Free-TV ausgestrahlt wurde. Und die Sendung hat sich überraschend gut gegen die Streaming-Konkurrenz geschlagen. 1,05 Millionen Zuschauer (4,6 Prozent) schalteten gestern ab 20.15 Uhr ein. Damit bewegt sich Pufpaff in etwa auf dem Quotenniveau, das er bisher erreicht hatte.
In der für Werbeumsätze wichtigen Zielgruppe im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren laut ProSiebenSat.1-Angaben 12,4 Prozent (570.000 Leute) dabei. Wie das Branchenportal dwdl.de analysierte, bedeutet das in dieser jüngeren Zielgruppe zwar einen Prozentpunkt Schwund im Vergleich zur Vorwoche. Mit Blick auf den "TV total"-Quotenwert vor zwei Wochen habe sich Pufpaff aber in dieser Altersgruppe um einen Prozentpunkt gesteigert.
Beide Medien-Aktien haben sich im bisherigen Jahresverlauf nur mager entwickelt. Während ProSieben seit Jahresanfang immerhin ein Mini-Plus vorweisen kann, hängt die RTL-Aktie etwa 15 Prozent unter Jahresschluss. DER AKTIONÄR rät bei beiden Werten noch zur Zurückhaltung. Erst wenn eindeutige Kaufsignale (etwa mit der Überwindung der GD200) sichtbar werden, lohnt ein längerfristiger Einstieg. Kurzfristige Trading-Chancen können sich derweil immer ergeben.
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(Mit Material von dpa-AFX)
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