Die Ölpreise sind gestern wieder deutlich ins Plus gedreht. Grund hierfür war eine Studie der Internationalen Energieagentur IEA. Darin warnen die Experten davor, dass die stetig steigende Ölnachfrage das Angebot wegen der massiv gekürzten Investitionen in neue Projekte in den letzten Jahren klar übertreffen könnte.
Demnach dürfte der Weltmarkt bis etwa 2020 relativ gut mit Öl versorgt sein. In den Jahren danach dürfte aber die Förderung bei vielen bestehenden Quellen deutlich zurückgehen. Sollte es in diesem Zeitraum nicht auch gleichzeitig zu einem deutlichen Einbruch der Konjunktur kommen, wird die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigen. Dann werden sich die massiven Kürzungen in den Budgets zur Exploration und Erschließung neuer Vorkommen im Zuge des Ölpreisverfalls von 2014 bis Anfang 2016 von mehr als 100 auf weniger als 30 Dollar klar bemerkbar machen – wie es bereits etwa der Vorstandsvorsitzende von Total Patrick Pouyanne prognostiziert hatte.
Der Chef des weltgrößten Ölproduzenten SaudiAramco, Amin Nasser, hatte bereits mehrfach betont, dass die Investitionskürzungen der Branche im Volumen von knapp einer Billion (!) Dollar sich in einem Angebotsdefizit niederschlagen werden.
Die Aussichten für Energiekonzerne wie Royal Dutch Shell oder BP bleiben nach wie vor gut. Anleger können das aktuell günstige Bewertungsniveau daher weiter zum Einstieg nutzen.