Die Ölpreise setzen ihren beeindruckenden Lauf im noch relativ jungen Börsenjahr 2019 fort. Hiervon profitieren auch die Anteilscheine des britisch-niederländischen Energieriesen Royal Dutch Shell. Allerdings hinkt die Aktie der Entwicklung von Brent- oder WTI-Öl noch deutlich hinterher. Warum eigentlich?
So hat der Ölpreis seit Jahresbeginn bereits fast 40 Prozent zugelegt. Bei der Shell-Aktie sind es noch nicht einmal zehn Prozent (siehe Chart). Ein Grund hierfür ist, dass sich bei einem so breit aufgestellten Energiekonzern wie Shell die Ölpreisschwankungen mit meist weniger Wirkung entfalten als etwa bei kleineren Ölförderern. Der andere ist aber offenbar, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer nicht mit einem nachhaltigen Anstieg der Ölpreise rechnet.
So erklärte in der Vorwoche etwa Goldman Sachs, dass ein weiterer Anstieg von Brent-Öl auf 80 Dollar sehr unwahrscheinlich sei. Die Prognose für den durchschnittlichen Ölpreis 2019 hob die Investmentbank von 62,50 auf 66,00 Dollar an, was knapp fünf Dollar unter dem aktuellen Niveau liegt.
Schrumpfen die Gewinne wirklich?
Diese Skepsis spiegelt sich auch in den Gewinnprognosen für die großen Öl- und Gasproduzenten wider. So wird für Shell – wie etwa auch für Exxon oder Chevron – für das laufende Jahr mit einem sinkenden Gewinn gerechnet. Der Grund ist die Annahme, dass das durchschnittliche Ölpreisniveau 2019 klar unter dem des Vorjahres liegen wird.
Es ist natürlich gut möglich, dass der Ölpreis 2019 unter dem 2018er-Niveau bleibt. Doch der starke Jahresauftakt lässt auch durchaus Raum für Spekulationen, wonach die Ölpreise im laufenden Jahr ein ähnlich hohes Niveau wie im Vorjahr erreichen.
Aktie bleibt ein klarer Kauf
Sollten die Analysten tatsächlich in den kommenden Wochen und Monaten ihre Ölpreisprognosen nach oben anpassen müssen, dürfte das der Aktie von Shell sicherlich nachhaltig Rückenwind verleihen. Doch selbst ohne dieses Szenario ist die Dividendenperle ein klarer Kauf. Anleger sollten hier weiterhin an Bord bleiben.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Royal Dutch Shell.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Royal Dutch Shell, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.