In der laufenden Woche ist die RWE-Aktie unter Druck geraten. Am Freitag zählt der Versorgertitel im frühen Handel erneut zu den schwächsten Werten im DAX. Aus charttechnischer Sicht notiert der Kurs nun an einer ganz wichtigen Marke. Das Analysehaus Bernstein sieht jedoch über 40 Prozent Potenzial.
Analystin Deepa Venkateswaran hat das Kursziel für RWE zwar von 36 auf 31 Euro gesenkt, auf dem aktuellen Niveau sind die Aussichten für die Aktie damit aber weiterhin freundlich. Die Einstufung lautet dementsprechend „Outperform“. Sie habe ihre Schätzungen an die Resultate für das erste Quartal und die Auswirkungen der möglichen Klimaschutzabgabe angepasst, so die Expertin. Die Abgabe dürfte sich zwar aus politischen Gründen verzögern, erhöhe aber die Wahrscheinlichkeit einer künftigen Braunkohle-Abgabe. Im Branchenvergleich präferiert Venkateswaran allerdings den Konkurrenten E.on, der geringere politische und finanzielle Risiken aufweise.
Wichtige Marke
Die RWE-Aktie hat zuletzt den wichtigen Bereich zwischen 21,50 und 21,70 Euro getestet. Mit dem Minus am Freitag bewegt sich der Titel erneut an dieser Unterstützung. Fällt der Kurs unter die untere Begrenzung des Seitwärtstrends, dürfte sich der seit Oktober gültige Abwärtstrend noch einmal beschleunigen. Doch selbst wenn die Marke hält, bleibt das Bild kritisch. Erst ein Sprung über die obere Begrenzung des Korridors bei 25,50 Euro würde die Lage deutlich verbessern.
Abwarten
Trotz des weiterhin hohen Kursziels werden die Bullen von Bernstein skeptischer. DER AKTIONÄR bleibt für RWE derweil bearish. Eine Lösung für die langfristigen Probleme des Konzerns lässt weiter auf sich warten. Das schwache Chartbild spricht ebenfalls gegen ein Investment. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)