Mit einer spektakulären Werbekampagne sorgt Adidas derzeit für Aufsehen. Auf dem neuen Werbemotiv des Sportartikelherstellers ist der deutsche Nationalspieler Lukas Podolski zu sehen, wie er ein blutiges Rinderherz in der Hand hält. Im Netz ist die Reaktion auf die Aktion zwiegespalten. An der Börse gibt der DAX-Titel am Donnerstag derweil deutlich nach.
In Social-Media-Portalen wie Facebook ist zuletzt ein regelrechter Shitstorm über Adidas hereingebrochen. Viele Menschen finden das blutige Werbemotiv, das eigentlich die Leidenschaft und das Engagement der Fußballer bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Brasilien verdeutlichen soll, schlichtweg abstoßend. Dabei dürfte Adidas mit dieser Werbung allerdings gezielt auf Provokation gesetzt haben.
Nicht nur negativ
Trotz aller Kritik darf der Versuch einer aggressiveren Werbung deshalb auch nicht vorzeitig als gescheitert gelten. In Facebook gibt es durchaus positive Reaktionen auf ein ähnliches Motiv mit Spielern anderer Nationalteams wie dem Bayern-München-Star Arjen Robben. Immerhin haben bereits über 1.200 Menschen das Foto mit positiver Resonanz geteilt. Sollte die Kampagne nur Aufmerksamkeit erregen – und das Motiv nicht dauerhaft mit Adidas in Verbindung gebracht werden – könnte das Ergebnis für den Konzern letztlich durchaus positiv ausfallen.
Adidas vs. Nike
Die neue Strategie darf derweil auch als Zeichen an den US-Konkurrenten Nike gewertet werden. In letzter Zeit hat der Marktführer Adidas bei Imagekampagnen häufig in den Schatten gestellt. Ein Problem: Auch der neueste Werbefilm von Nike kam im Netz erneut besser an als die Spots von Adidas.
An der Börse läuft Adidas derzeit ebenfalls nur hinterher. Während der DAX-Titel seit Beginn des Jahres ein deutliches Minus verzeichnet, kann die Nike-Aktie ihr Niveau seit Januar in etwa halten.
Abwarten
Am Donnerstag ist Adidas das Schlusslicht im DAX. Die Bodenbildung der Aktie ist damit nach wie vor nicht abgeschlossen. Die 80-Euro-Marke rückt wieder in weitere Entfernung. Erst mit einem Sprung über diese obere Begrenzung der aktuellen Seitwärtsrange würde sich ein erneuter Einstieg anbieten. Derzeit bevorzugt DER AKTIONÄR im Branchenvergleich den Konkurrenten Nike. Die US-Aktie bleibt ein Kauf.