Der Fokus der Rocket-Internet-Aktionäre liegt in dieser Woche ganz klar auf dem Börsengang von Delivery Hero am Freitag (30. Juni). Im Hintergrund macht sich aber bereits die nächste Rocket-Beteiligung fit fürs IPO. Für die Shortseller wird die Luft langsam dünner.
Wie das Branchenportal gruenderszene.de am Montag berichtet, hat sich der Kochboxenversender Hello Fresh ein Darlehen über 60 Millionen Euro gesichert (die komplette Meldung hier). Mit dem Geld solle das eigene Finanzierungsprofil weiter optimiert werden, heißt es von Seiten des Unternehmens. Das Darlehen könnte jedoch auch ein weiteres Indiz für einen bald bevorstehenden Börsengang gewertet werden.
Bereits Ende Mai hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, dass der Kochboxenversender, an dem Rocket Internet aktuell rund 53 Prozent der Anteile hält, noch in diesem Jahr im zweiten Anlauf den Sprung aufs Börsenparkett wagen will. Eine der Voraussetzungen dafür sei jedoch, dass das IPO von Delivery Hero am Freitag erfolgreich über die Bühne geht – und danach sieht es bislang aus.
Reges Interesse
Bereits rund eine Stunde nach Beginn der Zeichnungsfrist am vergangenen Dienstag sei das Orderbuch für den Börsengang von Delivery Hero einmal gefüllt gewesen, wie das Unternehmen mitteilte. Bis zum Ende der Frist am Mittwoch (28. Juni) sollen insgesamt bis zu 39 Millionen Aktien zu Preisen zwischen 22,00 und 25,50 Euro platziert werden.
Wir das obere Ende der Preisspanne erreicht, wäre der Börsengang fast eine Milliarden Euro schwer und Delivery Hero würde insgesamt mit rund 4,4 Milliarden Euro bewertet. Rocket Internet will seinen Anteil im Zuge des Börsengangs von aktuell rund 35 Prozent auf bis zu 24,4 Prozent reduzieren und dadurch bis zu 264 Millionen Euro einnehmen. Gehandelt werden soll die Delivery-Hero-Aktie dann erstmals am Freitag.
Shortseller weiter auf dem Rückzug
In Anbetracht des positiven Newsflows in den letzten Wochen hat sich der Shortseller JPMorgan Asset Management zuletzt weiter zurückgezogen und seine Leerverkaufsposition von 0,63 Prozent auf 0,49 Prozent gesenkt. Damit besitzt laut Bundesanzeiger nun lediglich noch der Hedgefonds Hoplite Partners mit 0,6 Prozent einen Leerverkaufsposition oberhalb der Offenlegungsgrenze.
All das sorgt bei der Rocket-Aktie für Unterstützung. Zwar könnte es im Vorfeld des Delivery-Hero-Börsengang in den nächsten Tagen etwas turbulenter werden, grundsätzlich ist DER AKTIONÄR aber zuversichtlich, dass sich die Start-up-Schmiede mit dem Beteiligungs-IPO wieder mehr Luft verschaffen kann. Die Spekulation auf den Befreiungsschlag läuft entsprechend weiter.