Sowohl Roche als auch Novartis können am heutigen Dienstag mit positiven News aufwarten. Beide Pharmakonzerne haben eine Zulassung erlangt. Der Pharmakonzern Roche hat in der EU grünes Licht für sein Mittel Evrysdi zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) erhalten. Künftig darf das Mittel bei Patienten ab einem Alter von zwei Monaten eingesetzt werden, teilte der Konzern am Dienstag mit.
SMA ist eine erblich bedingte Erkrankung, die zu Muskelschwäche und fortschreitendem Bewegungsverlust führt. Die Krankheit ist eine genetische Todesursache bei Säuglingen. Evrysdi ist die erste SMA-Behandlung, die zu Hause eingenommen werden kann. Konkurrent Novartis etwa hat eine Genersatztherapie auf dem Markt, die allerdings intravenös verabreicht wird. Entsprechend sinke mit Evrysdi auch die Behandlungslast für Menschen mit SMA, so Roche in der Mitteilung weiter.
Die Zulassung basiere auf Daten aus zwei klinischen Studien, die ein breites Spektrum von Menschen mit SMA repräsentieren sollen: Die Untersuchung FIREFISH bei symptomatischen Typ-1-Säuglingen im Alter von 2 bis 7 Monaten und SUNFISH bei symptomatischen Typ-2- und Typ-3-Kindern und Erwachsenen im Alter von 2 bis 25 Jahren. SMA wird in Typ 1 bis 3 unterteilt.
Der Basler Pharmakonzen Novartis hat in der EU die Zulassung für sein Mittel Kesimpta erhalten. Es handelt sich dabei um eine zielgerichtete B-Zell-Therapie für erwachsene Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (MS), wie Novartis am Dienstag mitteilte.
Die Zulassung basiere auf zwei Phase-3-Studien, die die primären Endpunkte erreicht hätten. Kesimpta habe darin im Vergleich zur Erstlinientherapie Teriflunomid eine Reduktion der jährlichen Schübe um mehr als 50 Prozent gezeigt und eine mehr als 30-prozentige relative Risikoreduktion der bestätigten 3-Monats-Progression dieser Behinderung erreicht.
Von den Meldungen können allerdings beide Aktien nicht profitieren. Beide Werte herharren weiter in einer ausgedehnten Konsolidierungsbewegung. Langfristig bleiben aber sowohl Roche als auch Novartis aussichtsreich. Und auch die Dividendenausschüttungen sind nicht zu verachten. Die Dividendrenditen betragen derzeit 3,0 Prozent bei Roche und 3,7 Prozent bei Novartis.
(Mit Material von dpa-AFX)