Der kurzen und enttäuschenden Börsenhistorie von Rivian steht ein wichtiger Termin bevor. Am Montag läuft die Lockup-Periode nach dem IPO aus. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf Amazon und Ford, die die Performance des E-Autobauers Milliarden gekostet hat. Am Freitag rutschte die Aktie unter die 30-Dollar-Marke.
Mit dem Ablauf der 180-tägigen Lockup-Periode können ab Montag frühe Investoren von Rivian ihre Aktien verkaufen. Neben den Beteiligungsgesellschaften T. Rowe Price und Global Oryx Group, die 18 beziehungsweise zwölf Prozent an dem E-Autobauer halten, stehen Amazon und Ford im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Beide Unternehmen sind mit 18 und elf Prozent ebenfalls große Aktionäre und mussten zuletzt heftige Einbußen bei ihren Rivian-Investments hinnehmen. Ford wies im ersten Quartal einen Verlust von 5,4 Milliarden Dollar aus, bei Amazon waren es 7,6 Milliarden Dollar.
Gegenüber Barron‘s erklärte Amazon, das Unternehmen werde weiter mit Rivian an dem Ziel arbeiten, bis 2030 100.000 E-Lieferwagen auf die Straße zu bringen. Die Zusage keine Aktien zu verkaufen, gab der E-Commerce-Gigant damit allerdings nicht ab.
Bei Ford hingegen ist bereits die Entscheidung gefallen, einen Teil der Rivian-Papiere abzustoßen. Laut einem Bericht von CNBC ist Goldman Sachs vom Autobauer damit beauftragt worden, acht Millionen Aktien zu verkaufen. Darüber hinaus wurde JPMorgan Chase von einem ungenannten Investor mit dem Verkauf von zwölf bis 15 Millionen Aktien betraut. Beide Pakete sind laut CNBC mit 26,90 Dollar pro Aktie bepreist – sieben Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag.
Dass die Großaktionäre in erheblichem Umfang Aktien abstoßen, ist indes unwahrscheinlich. Mit Ausnahme von Global Oryx haben alle vor dem Börsengang zu einer Bewertung von 27,6 Milliarden Dollar und damit über der momentanen Marktkapitalisierung von Rivian in das Unternehmen investiert. Für den E-Autobauer wird es nun wichtig, bei der Vorstellung der Q1-Zahlen am 11. Mai für eine positive Überraschung zu sorgen und damit die jüngste Abwärtsbewegung zu stoppen. Anleger greifen bei Rivian nicht ins fallende Messer.
Aktien von Amazon befinden sich im AKTIONÄR-Depot.