Die Aktie des Bergbaukonzerns Rio Tinto schwächelte in den vergangenen Handelswochen. Zahlreiche Marktteilnehmer hatten offenbar Bedenken, ob die Weltwirtschaft tatsächlich in den kommenden Monaten wieder richtig Schwung aufnehmen wird. Auch die Experten der Privatbank Berenberg zweifeln offenbar daran und haben die Anteile von Rio Tinto nun abgestuft.
So hat deren Analyst Richard Hatch vor Produktionsdaten zum zweiten Quartal die Aktie von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 5.900 auf 5.800 Britische Pence (umgerechnet 68,63 Euro) gesenkt. Hatch betonte in einem am Donnerstag veröffentlichten Branchenausblick, dass die wirtschaftliche Entwicklung Chinas ihn etwas vorsichtig stimme. Er geht davon aus, dass dies im Laufe des zweiten Halbjahres für Gegenwind bei der Bergwerksgesellschaft sorgen dürfte, vor allem wegen geringerer Preise für Eisenerz, dem wichtigsten Produkt von Rio Tinto.
Hingegen bleiben die Experten der US-Bank JPMorgan zuversichtlicher. So hat deren Analyst Dominic O'Kane die Einstufung für die Papiere von Rio Tinto auf "Overweight" mit einem Kursziel von 6.610 Pence (umgerechnet 78,21 Euro) belassen. Daraus würde sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenzial von 25 Prozent errechnen. O'Kane befasste sich vorliegenden Branchenstudie vor allem mit der Preisentwicklung von Eisenerz in den vergangenen Wochen. Er betonte, dass seine bevorzugten Werte aus dem Bergbausektor unverändert Rio Tinto und Anglo American sind.
DER AKTIONÄR ist ähnlich wie die Analysten von JPMorgan für die Dividendenperle Rio Tinto zuversichtlich gestimmt. Der Bergbauriese ist hervorragend aufgestellt, um im Falle einer besser laufenden Weltkonjunktur üppige Gewinne einzufahren. Angesichts der noch relativ günstigen Bewertung mit einem KGV von 10 sowie der sich allmählich aufhellenden Aussichten für die Weltkonjunktur bleiben die Anteile attraktiv. Zudem lockt die stattliche Rendite von sechs Prozent. Der Stoppkurs sollte bei 51,00 Euro belassen werden.