Rio Tinto: Einsteigen oder Finger weg?

Auch die Aktie des Bergbauriesen Rio Tinto litt im gestrigen Handel stark unter den Ankündigungen von weiteren US-Zöllen. Denn natürlich benötigt der Konzern eine florierende Weltwirtschaft. Doch Trumps Pläne sind dafür natürlich Gift. Dementsprechend fiel die Aktie auf ein neues 52-Wochen-Tief und generierte damit charttechnisch betrachtet ein frisches Verkaufssignal. 

Doch aus fundamentaler Sicht ist Rio Tinto für viele Experten weiterhin ein klarer Kauf. So hat am Donnerstag etwa JPMorgan die Einschätzung mit "Overweight" bestätigt und das Kursziel von 5.920 Britische Pence bekräftigt. Analyst Dominic O'Kane sieht im Zuge der US-Zollflut bei Kupferwerten selektive Einstiegschancen. Gerade bei Rio Tinto gefällt ihm das Kupfergeschäft, das zwischen 2024 und 2028 um 30 Prozent wachsen dürfte, sehr gut. Eine Belastung für das Unternehmen ist indes die Abgabe auf kanadische Aluminium-Importe in Höhe von 25 Prozent. Allerdings betont O'Kane, dass Rio Tinto aktuell weiterhin günstig bewertet ist. 

Auch bei der Privatbank Berenberg ist man für Rio Tinto bullish gestimmt. So hat Analyst Richard Hatch die Dividendentitel erneut mit "Buy" eingestuft. Das Kursziel beziffert er unverändert auf 6.200 Pence. Er verwies darauf, dass der Jahresauftakt für die Rohstoffmärkte auch wegen der US-Zollpolitik erwartungsgemäß volatil verlaufen ist. Für das zweite Quartal geht er von einer Stabilisierung der Basismetallpreise aus. Zudem erwartet Hatch "aggressivere Stimulierungsmaßnahmen" der chinesischen Regierung für die heimische Wirtschaft, wovon natürlich gerade Rio Tinto als einer der ganz wichtigen Eisenerzlieferanten für das Land profitieren würde.

Behandelte Werte