Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto hat nochmals tiefer in die Taschen gegriffen und sich mit Turquoise Hill Resources auf einen Preis für die vollständige Übernahme geeinigt. Für den restlichen 49-Prozent-Anteil an der kanadischen Minengesellschaft bietet Rio Tinto nun insgesamt rund 3,3 Milliarden US-Dollar.
Das entspräche 43 kanadischen Dollar pro Aktie und einer Prämie von 67 Prozent gegenüber dem Kurs der Turquoise-Hill-Aktie vom 11. März, als die Übernahmeabsichten bekannt geworden sind. Die Aktionäre müssen dem Deal noch zustimmen.
Zuvor hatte Turquoise Hill Resources seinem Bieter mehrfach die kalte Schulter gezeigt und dies unter anderem damit begründet, dass die Offerten den vollen und fairen Wert des kanadischen Unternehmens nicht widerspiegelten. Mitte März hatte der Bergbaukonzern 2,7 Milliarden Dollar und vorige Woche dann 3,1 Milliarden US-Dollar geboten, um den Weg zum direkten Besitz des großen Kupfer-Gold-Bergbauprojekts Oyu Tolgoi in der Mongolei freizumachen. Diese dürfte Schätzungen zufolge die viertgrößte Kupfermine der Welt sein, sobald sie erst unterirdisch ausgebaut ist.
Die Aktie von Rio Tinto litt zuletzt unter den sich weiter eintrübenden Konjunkturaussichten. Aufgrund des Charts drängt sich aktuell kein Kauf auf. Wer den günstig bewerteten Dividendentitel im Depot hat, sollte den Stoppkurs bei 45,00 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX