Die Entwicklung bei SMA Solar ist weiterhin ein regelrechtes Desaster. Die Aktie hat auf Sicht von sechs Monaten 75 Prozent an Wert verloren – und eine Erholung ist nach wie vor nicht in Sicht. Mit dem Abstieg aus dem TecDAX droht nun der nächste Tiefschlag. Die Bären erhalten beim Wechselrichterspezialisten weiteres Futter.
Im Dezember wird die Deutsche Börse wieder einmal die Zusammensetzung ihrer Indizes überprüfen. SMA Solar wird dann voraussichtlich den TecDAX verlassen müssen und Platz für den Internetdienstleister Ionos machen, sagt Pankaj Gupta von JPMorgan. Am 4. Dezember dürfte die Änderung nach US-Handelsschluss bekannt gegeben werden, ehe diese dann am 23. Dezember umgesetzt werden.
Am Donnerstag reagierte die ohnehin so schwer gebeutelte Aktie wieder einmal mit einem kräftigen Minus. Hier belastete auch, dass Jefferies-Analyst Constantin Hesse sein Kursziel noch einmal von 19 auf 14 Euro gesenkt hat. Er bleibt nach den Zahlen vorsichtig gestimmt.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach betont: Die maue Nachfrage aus dem privaten und gewerblichen Sektor belastet SMA schwer. Die Lager der Vertriebspartner sind nach wie vor voll. Umsatz und Margen stehen entsprechend unter Druck, gerade auf dem europäischen Markt war zuletzt auch noch keine Besserung zu sehen. Weitere Belastungsfaktoren wie das nach wie vor hohe Zinsniveau oder die Wahl von Donald Trump in den USA, der als Freund fossiler Energien gilt, kommen noch obendrauf.
Bei SMA Solar findet die Talfahrt seit Monaten kein Ende. Inzwischen drohen bei dem Wechselrichterhersteller sogar einstellige Kurse. Die Worte von Vorstandschef Jürgen Reinert zuletzt zeigten, dass kurzfristig auch noch keine Besserung zu erwarten ist. Das Bild könnte deshalb noch düsterer werden. Anleger greifen nach wie vor nicht ins fallende Messer und machen einen Bogen um die Aktie.