Nach einem starken US-Arbeitsmarktbericht klettern die US-Aktienmärkte kräftig nach oben und haben dem Dow Jones Industrial und dem S&P 500 neue Rekordhochs beschert. Anleger haben nun aber das nächste Makro-Problem, womöglich bald steigende Leitzinsen, wie der Nasdaq 100 zeigt.
Die US-Wirtschaft schuf im Juli mehr Arbeitsplätze als erwartet. Zudem legten die Stundenlöhne etwas stärker als gedacht zu, während die Arbeitslosenquote überraschend deutlich auf den tiefsten Stand seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 fiel.
Der Dow Jones kletterte im frühen Handel auf 34.247 Punkte und stieg damit so hoch wie nie zuvor. Zuletzt notierte der Leitindex noch 0,45 Prozent im Plus auf 35.222 Punkten. Auch der S&P 500 gewann kräftig hinzu und erreichte ein neues Rekordhoch bei 4.441 Punkten. Etwas unter Druck mit minus 0,68 Prozent auf 15.080 Punkte geriet der Nasdaq 100.
Kein Wunder, denn die US-Notenbank Fed macht eine Straffung ihrer Geldpolitik vor allem von Verbesserungen am Arbeitsmarkt abhängig. Steigen die Zinsen, spüren dies die wachstumsträchtigen Technologie-Unternehmen besonders, da sich dann die Wachstumsfinanzierungen verteuern.
Steigende Zinsen - starke Banken
Weil von einer strafferen Geldpolitik mit womöglich bald steigenden Zinsen aber Banken besonders profitieren – etwa über höhere Einnahmen im Kreditgeschäft – verzeichneten Finanzwerte kräftige Kursgewinne. Im Dow belegten Goldman Sachs und JPMorgan die ersten Plätze mit Kursaufschlägen von jeweils rund 2,7 Prozent. Im S&P 500 gewannen Wells Fargo, Bank of America und Citigroup bis zu 3,7 Prozent.
Enttäuschende Quartalsberichte
Unternehmensnachrichten gab es vor dem Wochenende nur wenige. Die schon zuletzt lustlosen Aktien von Beyond Meat büßten knapp ein Prozent ein. Der Fleischersatzhersteller berichtete bereits am Donnerstagabend für das zweite Quartal ein starkes Umsatzwachstum. Schwerer für die Anleger wogen aber offenbar der überraschend hohe Verlust und der Ausblick. Im laufenden Quartal erwartet Beyond Meat aufgrund der neuen Ungewissheit wegen steigender Corona-Infektionszahlen eine schwächere Nachfrage.
Ebenfalls enttäuschend wurde der Quartalsbericht des Mobile-Gaming-Konzerns Zynga aufgenommen. Die Aktie büßte knapp 17 Prozent ein, nachdem auch hier die Prognose deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb.
Mit Material von dpaAFX.