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20.04.2023 Marion Schlegel

Rekord-Dividenden-Ausschüttungen: Diese deutschen Unternehmen zahlen am meisten

Die Aktionäre in Deutschland können für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Rekordsumme an Dividenden hoffen. Trotz zahlreicher Belastungen infolge des Ukraine-Krieges wollen börsennotierte Unternehmen insgesamt rund 75 Milliarden Euro in diesem Jahr an ihre Anteilseigner ausschütten, wie aus Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des isf Institutes for Strategic Finance an der FOM Hochschule hervorgeht.

Damit werde die Bestmarke des Vorjahres um neun Prozent übertroffen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist aus Sicht der Aktionärsvertreter angesichts zahlreicher Herausforderungen unsicher.

Dividendenrendite von BMW: 8,2 Prozent

Vor allem Aktionäre der DAX-Konzerne profitieren vom Dividendensegen. Die 40 Konzerne der obersten deutschen Börsenliga schütten geschätzt 52,5 Milliarden Euro aus – und steuern damit den Löwenanteil bei. Allein die drei Autobauer Mercedes Benz, BMW und Volkswagen kommen den Angaben zufolge zusammen auf rund 15,5 Milliarden Euro. BMW ist derzeit mit einer Dividendenrendite von 8,2 Prozent der absolute Top-Zahler im DAX. Insgesamt erhöhen 27 DAX-Konzerne ihre Dividende. Vier Börsenschwergewichte zahlen keine Dividende.

BMW (WKN: 519000)

Dividendenrendite von Wacker Chemie: 8,4 Prozent

Bei mittleren und kleineren Werten zeigen sich der Auswertung zufolge Bremsspuren. Im MDAX schüttet nur knapp die Hälfte der 50 Unternehmen mehr aus als im Vorjahr. Dabei ist allerdings auch der Aufstieg von Schwergewichten wie Airbus vom MDAX in den DAX zu berücksichtigen. Die beste Dividendenrendite gibt es derzeit im MDAX bei Wacker Chemie mit 8,4 Prozent.

Wacker Chemie (WKN: WCH888)

Im SDAX erhalten die Aktionäre von lediglich 24 der 70 Firmen mehr Geld. Bei 19 Unternehmen gehen die Anteilseigner leer aus. Die Deutsche Pfandbriefbank liefert. im SDAX 11,2 Prozent derzeit die beste Rendite.

An der Spitze als größter Einzelzahler liegt die Traditions-Reederei Hapag Lloyd, die aufgrund des geringen Streubesitz-Anteils in keinem Index gelistet ist, mit 11,1 Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 63 Euro je Aktie fast verdoppelt werden.

Hapag-Lloyd (WKN: HLAG47)

Aktuell größter Verlierer ist den Angaben zufolge der Immobiliensektor. Hatten im Vorjahr die neun in den Indizes vertretenen Branche-Firmen insgesamt 2,3 Milliarden Euro Dividende gezahlt, sind es aktuell 800 Millionen Euro. Der Immobiliensektor steht angesichts gestiegener Zinsen und hoher Baukosten unter Druck.

Wenig Freude bereitet Aktionären hier häufig auch die Kursentwicklung. Nach einer unlängst veröffentlichten Auswertung der Aktionärsvertreter zählen zu den größten "Kapitalvernichtern" der vergangenen Jahre die Corestate Capital Holding SA und die Adler Group. So habe sich beispielsweise der Börsenkurs des Immobilien-Investmentmanagers und Co-Investors Corestate Capital Holding in den vergangenen fünf Jahren nahezu atomisiert.

Adler Group (WKN: A14U78)

In Ausgabe 16/2023 hat DER AKTIONÄR 11-Dividenden-Top-Zahler herausgepickt und genauer analysiert. Die Ausgabe können Sie hier bequem herunterladen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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