Nach mehreren Verzögerungen ist es nun soweit: Das elektronische Rezept (E-Rezept) wurde in Deutschland zum Jahreswechsel verpflichtend. Vor allem Online-Arzneimittelversender wie Redcare Pharmacy (vormals Shop Apotheke Europe) erhoffen sich von diesem Digitalisierungsschritt eine Belebung des Geschäfts.
Vertragsärzte müssen nun für verschreibungspflichtige Arzneimittel Rezepte elektronisch ausstellen statt auf den gewohnten rosafarbenen Formularzetteln. Das E-Rezept wird auf einem zentralen Server gespeichert, und die Apotheke wird beim Einstecken der Karte in das Lesegerät autorisiert, es von dort abzurufen. Schon länger sind E-Rezepte über eine spezielle App oder einen ausgedruckten QR-Code in Apotheken einlösbar.
Eigentlich bestand die Pflicht für die Ausstellung digitaler Rezepte schon ab Anfang 2022. Doch ein Start auf breiter Front verzögerte sich mehrfach auch wegen Technikproblemen.
Das Gesetz muss Anfang Februar noch abschließend in den Bundesrat. Das Ministerium wies aber darauf hin, dass die Voraussetzungen zur verpflichtenden Nutzung des E-Rezepts ab 1. Januar 2024 gegeben seien, so dass sie ab dann greife.
Auch ohne das verpflichtende E-Rezept in Deutschland haben die Geschäfte bei Redcare Pharmacy im Jahr 2023 floriert. Allein im dritten Quartal stiegen die Umsätze um knackige 67 Prozent auf 476 Millionen Euro. Zudem konnte das Unternehmen seine bereinigte EBITDA-Marge auf 3,2 Prozent im Berichtszeitraum ausbauen.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass Redcare Pharmacy auch im Jahr 2024 seine Umsätze weiter steigern und Fortschritte bei der Marge erzielen wird. In Kürze dürfte die Online-Apotheke mit vorläufigen Umsatzzahlen für das vierte Quartal 2023 aufwarten und damit einen ersten Vorgeschmack liefern, wie die Geschäfte zuletzt gelaufen sind. Anleger bleiben beim Outperformer an Bord und reiten den Bullen weiter.
(Mit Material von dpa-AFX)