Ein rückläufiges Geschäft im größten Markt Deutschland hat die Online-Apotheke Zur Rose im ersten Quartal belastet. Der Umsatz der Wettbewerberin von Shop Apotheke Europe sank prozentual zweistellig. Beide Aktien präsentieren sich am Donnerstag in einer schwachen Verfassung und geben jeweils rund zwei Prozent nach.
Von Januar bis März um 14 Prozent auf 424,1 Millionen Franken (431 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit schnitt Zur Rose etwas schwächer ab als von Analysten erwartet. Gewinnzahlen präsentiert das Unternehmen zum ersten Quartal nicht.
In Deutschland gingen die Erlöse um 26 Prozent auf 232,4 Millionen Franken zurück. Zur Rose hatte hier zuletzt den Fokus auf die Profitabilität gelegt. Nach wiederholten Verzögerungen bei der Umsetzung des E-Rezepts musste die Versandapotheke die Marketing-Ausgaben drosseln. Auch im vergleichsweise kleinen Europa-Geschäft setzt die Gruppe weniger um. Hier fiel der Umsatz um 21 Prozent auf 15,7 Millionen.
In der Schweiz stiegen die Erlöse um zehn Prozent auf 177,8 Millionen. Ausgerechnet das Schweiz-Geschäft soll aber - wie seit Februar bekannt - an die Migros-Tochter Medbase verkauft werden.
Damit legt die Online-Apotheke den Fokus endgültig auf Deutschland und den Hoffnungsträger E-Rezept. Unterstrichen wird dies durch die geplante Umfirmierung von Zur Rose AG auf DocMorris AG. Unter der Marke "DocMorris" ist die Gruppe in Deutschland bereits unterwegs.
Chance E-Rezept
Das E-Rezept soll ab 2024 zum deutschlandweiten Standard werden und für einen massiven Wachstumsschub sorgen. Die angekündigten 360 Millionen Franken aus dem Verkauf des Schweiz-Geschäfts sollen die Basis dafür schaffen. Zudem will die künftige DocMorris AG bis weiter an der Profitabilität arbeiten.
Der Betriebsverlust (bereinigtes EBITDA) soll 2023 auf minus 20 Millionen bis minus 40 Millionen Franken eingedämmt werden, nach minus 70 Millionen Franken im Jahr davor. 2024 will die Gruppe dann die operative Gewinnschwelle erreichen. Mittelfristig hat sich die Versandapotheke eine Marge von 8,0 Prozent zum Ziel gesetzt.
Sowohl charttechnisch als auch fundamental schneidet die Aktie von Shop Apotheke Europe seit geraumer Zeit viel besser ab als der Schweizer Hauptkonkurrent. Anleger, die der AKTIONÄR-Kaufempfehlung im Oktober vergangenen Jahres bei 39,95 Euro gefolgt sind, können sich sogar schon auf gut 120 Prozent Kursplus freuen. Ein Ende der Fahnenstange scheint noch nicht in Sicht. Nächster Halt: 100 Euro!
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Shop Apotheke befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
(Mit Material von dpa-AFX)