PVA Tepla befindet sich auf Wachstumskurs. Die Prognosen für das Gesamtjahr hat das Technologieunternehmen nach starken 9-Monats-Zahlen bereits hochgesetzt. Die Aktie ist aus ihrer Lethargie erwacht. Doch es gibt gute Gründe, warum dies erst der Anfang einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung gewesen sein dürfte.
PVA Tepla steigerte den Umsatz in der ersten neun Monaten 2019 um 38 Prozent auf 96,2 Millionen Euro und das EBITDA um 40 Prozent auf 11,9 Millionen Euro. Der Vorstand hat die Jahresprognosen in Anschluss angehoben und erwartet nun für 2019 einen Umsatz in Höhe von 130 Millionen Euro (bisher: 125 Millionen Euro) sowie ein operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von rund 16 Millionen Euro (bisher: 15 Millionen Euro).
Vor allem die Kristallzuchtanlagen und Inspektionssysteme (Metrologie) für die Halbleiterindustrie der Hessen sind stark nachgefragt. Mehr Infos zu den technologiefeldern gibt es hier. Der Auftragsbestand stieg um zwölf Prozent auf 185,7 Millionen Euro und erhöht die Visibilität über das kommende Jahr hinaus bis in das Jahr 2021.
Es gibt zwei potenzielle Wachstumstreiber: Zum einen dürfte Tepla als nicht US-amerikanischer Zulieferer vom laufenden Aufbau einer unabhängigen Lieferkette in der chinesischen Halbleiterindustrie profitieren.
Zum anderen deutet sich im boomenden Markt für Siliziumcarbid (SiC) spätestens ab dem ersten Quartal 2020 ein kräftiges Plus beim Auftragseingang an. Das steigende Interesse wird vor allem von den Megatrends Elektromobilität und autonomes Fahren beflügelt. SiC-Halbleiter bieten im Vergleich zu den bis dato eingesetzten Siliziumchips eine bessere elektrische Leitfähigkeit. Das sorgt für mehr Reichweite. In der Leistungselektronik sorgen die neuartigen Chips zudem dafür, dass 50 Prozent weniger Energie in Form von Wärme verloren geht.
Das Thema hat daher zuletzt weltweit deutlich an Präsenz und Dynamik gewonnen. Dieser Trend wird begleitet von zahlreichen Übernahmen, mit denen sich Halbleiterkonzerne notwendige Kapazitäten sichern.
PVA Tepla profitiert aber auch von einem lebhaften Interesse an seinen Vakuumanlagen, einer Belebung bei den Industrie-Auftragseingängen sowie von der insgesamt anziehenden Nachfrage aus dem Halbleitersektor.
Vor diesem Hintergrund peilt der Vorstand bis 2023 einen Umsatzanstieg auf 250 Millionen Euro an – und das bei einer Marge (2019e: 9,4 Prozent) von mehr als zehn Prozent, die vermutlich eher in Richtung 15 Prozent tendieren dürfte.
Das Interesse bei institutionellen Investoren dürfte bei einem anhaltend positven Newsflow in den kommenden Wochen und Monaten spürbar zunehmen. Die Aktie ist in den letzten Wochen bereits zum Leben erwacht. Das dürfte allerdings erst der Anfang einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung mit Ziel 18 Euro gewesen sein. DER AKTIONÄR hat im Real-Depot daher bereits Mitte November eine Position zu 11,84 Euro aufgebaut.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.