Im Ringen um die amerikanische Telekom-Mobilfunktochter ist mit dem TV-Satellitenanbieter Dish offenbar ein weiterer Interessent im Spiel. Dish-Chef Charlie Ergen habe den deutschen Konzern kontaktiert, um über einen möglichen Kauf von T-Mobile US zu sprechen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei sei er aber noch nicht konkret geworden, sondern habe nur mitgeteilt, dass er offen für diese Idee sei.
Zwei mögliche Bieter für T-Mobile US
Ergen wolle nur die im November anstehende Auktion von Mobilfunk-Frequenzen abwarten, bevor er über eine konkrete Offerte spricht. Sprecher der beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren. An der Börse sorgte der Bloomberg-Bericht für einen zwischenzeitlichen Kurssprung bei der T-Mobile-US-Aktie um bis zu sechs Prozent. Im weiteren Handelsverlauf kehrte aber wieder etwas Ernüchterung ein. Am Ende stand ein Plus von 1,4 Prozent auf 30,67 Dollar auf dem Kurszettel.
Für die Telekom könnte Dish aber der ideale Partner sein, nachdem der US-Mobilfunker Sprint aus kartellrechtlichen Bedenken abgesprungen ist. Zuletzt hatte überraschend der französische Internet- und Mobilfunkanbieter Iliad eine Offerte vorgelegt, die der Telekom allerdings zu gering war. Die Franzosen suchen derzeit nach einem Partner, um das Gebot möglicherweise aufzustocken.
Zuletzt war durchgesickert, dass die Telekom bei einer höheren Offerte verhandlungsbereit sein könnte. Dabei müsste Iliad aber mindestens 35 bis 40 Dollar je T-Mobile-US-Aktie auf den Tisch legen. Ende Juli hatte Iliad 15 Milliarden Dollar für 56,6 Prozent der Telekom-Tochter oder 33 Dollar je Aktie geboten. Telekom-Chef Tim Höttges hatte aber kurz darauf klargemacht, dass die Offerte für den viertgrößten landesweiten US-Mobilfunker zu niedrig sei. Die Bonner halten noch rund zwei Drittel an ihrer US-Mobilfunksparte.
Aktie holt auf
Auch charttechnisch sieht es bei der Deutschen Telekom wieder besser aus. Das Papier hatte zuletzt die wichtige Unterstützung bei 11,00 Euro verteidigt und schickt sich nun an, das Anfang August aufgerissene Gap zu schließen. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 10,50 Euro weiter investiert. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf weiter steigende Kurse.
Mit dem kostenlosen Newsletter erhalten Sie alle Transaktionen zeitverzögert per E-Mail.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)