Für welche Fußball-Aktie sollten sich Anleger entscheiden? Borussia Dortmund mit seinen Talenten Sancho, Haaland, Guerreiro und Co oder doch lieber das Papier von Ajax Amsterdam? Nicht vergessen sollten Anleger die Aktie von Lazio Rom. Der italienische Verband hat den Re-Start der Serie für den 13. Juni terminiert.
Der FC Chelsea ist nach einem Medienbericht an einer Verpflichtung von Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki interessiert. Wie die britische "Sun" am Donnerstag berichtet, soll der Schweizer den Spanier Kepa Arrizabalaga an der Stamford Bridge als Nummer 1 ablösen und rund 15 Millionen Pfund (16,7 Millionen Euro) kosten. Roman Bürki war 2015 für geschätzte sechs Millionen Euro vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund gewechselt. Der 29-Jährige bestritt bisher 184 Bundesliga-Spiele für den BVB.
Die "Blues" hoffen auf einen günstigen Deal, weil Bürkis Vertrag in Dortmund im kommenden Jahr ausläuft. Für den BVB wäre es sicherlich kein lukratives Geschäft. Ein guter Ersatz für Bürki würde sicherlich weit mehr als 15 Millionen Euro kosten! Gute Deals zeichnen sich eher bei Jadon Sancho, Erling Haaland und Raphael Guerreiro ab. Vor allem Guerreiro hat in den letzten Spielen überzeugt.
Schnäppchen Guerreiro
Guerreiro war ein Schnäppchen für den BVB. Zwölf Millionen Euro zahlte Borussia Dortmund vor vier Jahren an den FC Lorient. Aktuell kommt der BVB-Kicker auf "nur" 28 Millionen Euro. Zum Vergleich: Sancho wird mit 117 Millionen Euro, Haaland mit 72 Millionen Euro bewertet. Guerreiros Marktwert hat in der aktuellen Form trotz Corona also noch immenses Potenzial!
Auch wenn in der aktuellen Phase keiner der internationalen Spitzenklubs große Transfers stemmen wird und hohe Einnahmen auf der Transferseite für den BVB in dieser Saison wohl ausbleiben werden. So ist die Basis für eine gute kommende Saison gelegt.
Champions League im Blick
Trotz der Niederlage gegen Bayern München ist der BVB auf Champions-League-Kurs. Die Königsklasse ist eine sehr wichtige Einnahmequelle und Bühne für die hochtalentierten, jungen BVB-Kicker, um sich zu zeigen und ihre Marktwerte zu steigern.
Der BVB verfügt über eine solide Bilanz. Das Eigenkapital beträgt 352 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote ist mit 65,2 Prozent solide. Einige Transfers (Sancho, Haaland) sind nach der Saison 2020/21 nahezu vorprogrammiert, was die Zahlen des BVB in die Höhe katapultieren wird. Anleger bleiben investiert. Das Kursziel lautet Kursziel 8,50 Euro.
Talentschmiede Ajax Amsterdam
Sehr interessant ist neben der BVB- und der Lazio-Aktie auch das Papier von Ajax Amsterdam. In den letzten zwei Jahren verließen mehrere prominente Kicker den Verein, was die Transfereinnahmen und auch die Aktie in die Höhe schießen ließ. Ajax gilt als eine der erfolgreichsten Talentschmieden Europas, weshalb die Abgänge bereits wieder durch hochtalentierte Spieler ersetzt wurden.
Zuletzt entwickelte sich der Argentinier Lisandro Martínez mit seinen 21 Jahren zu einem wichtigen Eckpfeiler im defensiven Mittelfeld. Und das Eigengewächs Sergino Dest ist aus der Viererkette nicht mehr wegzudenken. Sein Marktwert kletterte von null auf 18 Millionen Euro - in wenigen Monaten.
Gut möglich, dass Ajax-Coach Erik ten Hag in der kommenden Spielzeit einen oder mehrere weitere junge Spieler entwickeln wird. Der Marktwert des gesamten Kaders dürfte daher trotz Corona mittelfristig eine Aufwertung erfahren.
Auch finanziell steht Ajax gut da, obwohl das Personal mit rund 46 Prozent im Vergleich zum BVB einen höheren Kostenblock darstellt. Das Eigenkapital lag zuletzt bei 261,7 Millionen Euro (EK-Quote 46,4 Prozent) und damit nur minimal unter dem gesamten Börsenwert! Nicht nur deshalb hat die Ajax-Aktie (WKN A0H0RS) im Zuge des Abverkaufs an den Märkten weniger abgegeben als Lazio oder der BVB. Kursziel: 20,00 Euro; Stopp: 12,50 Euro
HOT STOCK-Lazio Rom: Re-Start der Serie A = Comeback der Aktie?
Das Datum für die Fortsetzung der Serie A steht fest. Der italienische Fußball-Verband einigte sich mit den Vereinen auf einen Re-Start am 13. Juni.
Heisse Wette!
Zwölf Spieltage stehen im Kampf um die Meisterschaft aus. Aus sportlicher Sicht hätte es für Lazio Rom vor der Unterbrechung des Ligabetriebs fast nicht besser laufen können. Lazio liegt in der Tabelle auf Rang 2. Die Chancen stehen sehr gut, dass Lazio in der nächsten Saison wieder Champions-League-Luft schnuppert. Dies würde einen Geldregen bedeuten. Die finanziellen Mittel Lazios sind dennoch alles andere als groß: Der Verein hat aktuell – noch - keinen Trikotsponsor. Das in die Jahre gekommene Olympiastadion ist in der Liga mit durchschnittlich 36.000 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllt. Lazio hat in den letzten Jahren auf bereinigter Basis immer wieder rote Zahlen geschrieben. Darüber hinaus drückt eine Nettoverschuldung von zuletzt 56 Millionen Euro, wobei diese zumindest kontinuierlich abgebaut wird. Die Eigenkapitalquote lag zuletzt bei lediglich 14,3 Prozent.
Ob der Erfolg in dieser Saison ein One-Hit-Wonder bleibt oder nachhaltig bestätigt werden kann, steht angesichts der starken Konkurrenz an der Spitze der Serie A noch in den Sternen. Es hängt wohl vor allem davon ab, wie lange der ehemalige BVB-Stürmer Ciro Immobile noch treffen wird wie am Fließband, und wie lange Talente wie allen voran Mittelfeldspieler Sergej Milinkovic-Savic noch zu halten sind. Die Aktie von Lazio Rom bietet zwar im Vergleich zu den Papieren des BVB und Ajax den weitaus größeren Hebel, ist aber äußerst riskant.Mit Material von dpa-AFX