Am Montagabend gab es in mehreren Niederlassungen von norwegischen Fischfarmbetreibern wie etwa Mowi (Marine Harvest), Salmar oder auch Leroy Seafood Razzien wegen des Verdachts von illegalen Preisabsprachen. Im gestrigen Handel ging es daher mit den Kursen nach unten. Sollten Anleger jetzt die Reißleine ziehen?
Die EU-Kommission selbst hatte betont, dass es sich dabei um keine Vorverurteilung handele. Dennoch gaben die Anteilscheine von Mowi, Salmar & Co im gestrigen Handel teilweise um mehr als drei Prozent ab. Eine Salmar-Sprecherin betonte man befinde sich „im konstruktiven Dialog“ mit den Wettbewerbsbehörden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kein Grund zur Panik
Es gab in der Vergangenheit bereits in vielen Fällen ähnliche Untersuchungen. Und auch wenn den Unternehmen illegale Preisabsprachen vorgeworfen wurden, hatte das eher selten nachhaltig negative Effekte auf die langfristige Kursentwicklung. Dementsprechend hatte der für diesen Sektor zuständige Sparebank-Analyst, Tore Tonseth, erklärt, dass seiner Ansicht nach selbst der „worst case“ wohl nur geringe Auswirkungen auf die Marktkapitalisierung der betroffenen Firmen haben dürfte.
Langfristige Perspektiven bleiben gut
DER AKTIONÄR rät daher von überstürzten Verkäufen ab. Klar könnte es – sollten tatsächlich illegale Preisabsprachen nachgewiesen werden – zu Strafen für die Fischfarmbetreiber kommen. An den guten Geschäftsperspektiven würde sich aber letztlich wohl kaum etwas ändern. Die Aktien des Musterdepot-Titels Salmar und von Mowi (die Aktie wird übrigens morgen ex-Quartalsdividende gehandelt) können deshalb weiterhin gehalten werden. Die Stoppkurse sollten bei 36,00 (Salmar) beziehungsweise 16,80 Euro (Mowi) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Mowi, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.