Banken gehören in diesen Wochen nicht gerade zu Anlegers Lieblingen. Der Konflikt um Strafzölle, eine mögliche Konjunkturabkühlung und die Angst vor einem Wiederaufflammen der Euro-Krise sorgen bei vielen Finanzinstituten für fallende Aktienkurse. Auch die österreichische Raiffeisen Bank (RBI) musste mit Kursrückgängen leben - wenn auch längst nicht in dem Maße wie etwa die Commerzbank oder die Deutsche Bank.
Die Raiffeisen Bank ist außer im österreichischen Heimatmarkt traditionell stark in Zentral- und Osteuropa engagiert - vor allem als Kreditgeber. Und in den Ost-Ländern wächst die Wirtschaft, die faulen Kredite gehen zurück. Die Zahlen zum ersten Quartal fielen vielversprechend aus: Vor Steuern steigerte die Wiener Bank den Gewinn um gut 60 Prozent auf 529 Millionen Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn vor allem aufgrund gesunkener Risikokosten um mehr als 80 Prozent auf 399 Millionen Euro zu. Die Erwartungen der meisten Analysten wurden damit übertroffen.
Erstmals seit drei Jahren wieder eine Dividende
Auf der Hauptversammlung am 21. Juni wurde der Vorstand ermächtigt, bis Ende 2020 bis zu zehn Prozent eigener Aktien zurückzukaufen. Außerdem genehmigte die HV die Ausschüttung einer Dividende. Erstmals nach drei dividendenlosen Jahren zahlt die RBI je Aktie 0,62 Euro. Den Dividendenabschlag von 2,3 Prozent steckt die RBI-Aktie heute weitgehend weg.
Mit dem Rutsch unter die 200-Tage-Linie bei 29 Euro hat sich das Chartbild vor einigen Wochen eingetrübt. Versuche, den gleitenden Durchschnitt zurück zu erobern, scheiterten. Doch bei gut 25 Euro trifft der Österreich-Wert auf technische Unterstützung. Noch wichtiger ist die Linie bei 24,25 Euro. Fällt die Aktie darunter, müsste in der Folge mit weiteren, dann deutlichen Abgaben gerechnet werden. DER AKTIONÄR rät engagierten Investoren, die RBI-Aktie zu halten, aber bei 24,00 Euro eine Stopp-Loss-Marke zu setzen.