Qiagen ist in diesem Jahr ganz klar auf die Erfolgsstraße zurückgekehrt. Im ersten Quartal konnte die Gesellschaft die Erwartungen des Marktes übertreffen. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 308 Millionen Dollar, beim Gewinn gelang Qiagen sogar ein Plus von zwölf Prozent auf 17,7 Millionen Dollar. Die Umstrukturierung macht sich bezahlt.
Nun hat Qiagen im Rahmen des ASCO-Meetings einen starken Deal unter Dach und Fach bringen können, der die Aktie auf ein neues Mehrjahreshoch getrieben hat. Für das Pharma-Unternehmen Bristol-Myers Squibb will Qiagen in Zukunft auf Basis der eigenen NGS-Technologie (Next-Generation-Sequencing) Gentests für diverse Arzneimittel entwickeln. Die Tests sollen Patienten identifizieren, die sich für eine bestimmte Autoimmuntherapie eignen. Für Qiagen stellt der Deal eine große Chance dar. Die personalisierte Medizin ist mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Dollar ohnehin einer der Wachstumstreiber im Konzern. Durch die Kooperation mit Bristol-Myers dürfte dieser Bereich weiter an Bedeutung gewinnen.
„Präzisere Ansätze zur Behandlung von Krebs könnten dazu beitragen, schneller diejenigen Patientengruppen zu identifizieren, die am ehesten von unseren immuno-onkologischen Wirkstoffen profitieren können“, so Fouad Namouni, M.D., Head of Development, Onkologie, bei Bristol-Myers Squibb. „Wir glauben, dass wir gemeinsam mit Qiagen bessere Diagnostikwerkzeuge zur Bestimmung der am besten geeigneten Immuntherapie für eine Reihe unterschiedlicher Tumorarten entwickeln können.“ Immuntherapien stellen einen neuartigen Ansatz in der Krebsbehandlung dar, bei dem Medikamente das Immunsystem des Körpers ansprechen und ihm bei der Bekämpfung der Krankheit helfen.
Der Aktie von Qiagen gelang zuletzt der Ausbruch über die Marke von 30 Euro und der Sprung auf ein neues Mehrjahreshoch. Angesichts der guten Positionierung dürfte dies jedoch erst der Startschuss für weitere Kurszuwächse gewesen sein. Zuletzt machten sich am Markt auch Gerüchte breit, dass Siemens für seine Medizintechnik-Sparte Healthineers an Qiagen interessiert sein könnte.