Ein harter Preiskampf in den USA und der starke US-Dollar dürften laut Analysten das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen im vergangenen Jahr viel Geld gekostet haben und auch 2015 weiter belasten. Bei seinen Tests für Gebärmutterhalskrebs (HPV) hatte Qiagen vergangenes Jahr seinen US-Kunden hohe Rabatte für mehrjährige Vertragslaufzeiten eingeräumt. Außerdem hatte das Unternehmen wegen einer Übernahme in den USA bereits Mitte Januar seine Gewinnprognose für 2014 kassiert.
Qiagen ist auf Testverfahren zum Nachweis von Krankheiten und auf Laborgeräte spezialisiert. Am morgigen Mittwoch will das Unternehmen nach Börsenschluss in New York seine Jahreszahlen für 2014 vorlegen. Im Auftrag von Qiagen befragte Analysten erwarten für das vierte Quartal im Schnitt nur ein Umsatzplus von knapp zwei Prozent auf 369,5 Millionen Dollar bei den bereinigten Nettoerlösen. Das Unternehmen selbst hatte im Januar seine Vorgabe erneuert, hier ein Plus von vier Prozent zu erzielen - allerdings zu konstanten Wechselkursen.
Dollar-Kurs belastet
Das Unternehmen berechnet seine Bilanz in Dollar, macht aber gut ein Drittel seines Umsatzes in Europa. Der zuletzt hohe Dollar-Kurs zum Euro dürfte auch 2015 die Bilanz des Unternehmens belasten. Der Euro war vergangenes Quartal im Schnitt knapp acht US-Cent weniger Wert als in den drei Monaten zuvor. Durch die Preisschlacht bei den HPV-Tests in den USA rechnet Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff zusätzlich mit einer Belastung für den Umsatz: Allein die gesenkten Preise werden nach seiner Schätzung vier Prozent vom Umsatz abschmelzen lassen.
Die Gewinnprognose für 2014 hatte Qiagen bereits deutlich verringert. Grund ist der Mitte Januar bekannt gegebene Kauf der Enzyme-Sparte des US-Unternehmens Enzymatics. Der ursprünglich für 2014 angepeilte bereinigte Gewinn von 1,08 Dollar je Aktie zu konstanten Wechselkursen werde daher auf rund 1,00 Dollar sinken. Qiagen lässt Folgekosten aus dem Enzymatics-Kauf in seine Gewinnberechnung für 2014 einfließen. Für das vierte Quartal rechnen Analysten laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Rückgang des Gewinns je Aktie um gut ein Viertel auf 0,26 Dollar.
(mit Material von dpa-AFX)