Im Kleinwerte-Index SDAX steht die Aktie von PVA Tepla zum Wochenstart am Ende der Tagesrange. Ein Analyst hat die Papiere des Anlagenbauers gleich um zwei Stufen herabgestuft und auch das Kursziel krass gesenkt. DER AKTIONÄR checkt, was dahinter steckt und wie Anleger beim Real-Depot-Wert reagieren sollten.
Hauck Aufhäuser Investment Banking hat die Aktien von PVA TePla nach einer längeren Beurteilungspause mit "Sell" und einem Kursziel von 10,20 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Das ehemalige Hauck-Votum stammt aus dem Jahr 2021 lautete "Buy" mit Kursziel 46 Euro.
Der Anlagenbauer für Vakuum-, Hochtemperatur- und Plasma-Prozesse sei "zweifellos ein gutes Unternehmen", schrieb Analyst Finn Kemper in einem am Montag vorliegenden Kommentar. Das Unternehmen dürfte in vielen Märkten Gegenwind spüren. 2025 drohe ein Gewinnabschwung. Dieser werde unterschätzt, so Kemper. Für den für 2025 erwarteten Gewinn je Aktie liegt der Experte um ein Drittel unter dem Marktkonsens.
Die Aktie von PVA TePla sackt am Montag um etwa sechseinhalb Prozent auf 12,58 Euro ab und hält damit im SDAX die rote Laterne. Anfang August hatte der Wert bei 12,00 Euro das niedrigste Niveau seit Herbst 2020 markiert.
In der vergangenen Woche hatte auch das Analysehaus Jefferies sein Kursziel für PVA Tepla gesenkt – von 23 auf 20 Euro. Die Einstufung beließ Analyst Martin Comtesse jedoch auf "Buy".
Er sieht gerade im Bereich kleiner und mittelgroßer europäischer Unternehmen gute Chancen, da deren Bewertungen – anders als bei den großen – immer noch so günstig seien wie nie zuvor. Eine breit angelegte Erholung lasse zwar noch auf sich warten, doch bei den Zinsen in der Eurozone habe die Trendwende schon begonnen.
Der Technologiekonzern PVA habe im zweiten Quartal mit seiner starken operativen Marge überrascht, weshalb er für 2024 seine Schätzungen erhöht habe. Mit Blick auf 2026 und darüber hinaus wird aber auch Comtesse vorsichtiger und verweist auf eine unklare Auftragsperspektive ab dem kommenden Jahre.
Insgesamt sind die Analysten optimistisch für PVA TePla gestimmt. Von den elf bei Bloomberg gelisteten Häusern votiert nur eines (eben Hauck Aufhäuser) für "Verkaufen", zwei für "Halten". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 22,76 Euro.
Übernimmt in einem Analysehaus – wie bei PVA TePla gerade geschehen – ein anderer Analyst den Wert, kommt es mitunter zu einer Neubewertung. Nun sind manche Anleger zunächst verunsichert. In diesem Fall ist die Begründung für das Anlage-Votum jedoch bereits seit Monaten bekannt, was die Kursreaktion als zu übertrieben erscheinen lässt. DER AKTIONÄR glaubt, dass die Latte von Finn Kemper zu niedrig gelegt wurde und hält daher an der Position im Real-Depot fest.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der PVA TePla befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
(Mit Material von dpa-AFX)