Puma ist derzeit bei den Kunden wieder in. War die Marke mit der Raubkatze vor einigen Jahren noch gegenüber Konkurrenten wie Nike und Adidas ins Hintertreffen geraten, hat sich der Wind nach einer Frischzellenkur gedreht. Der Absturz nach den Quartalszahlen ist längst verdaut. Der Chart sieht top aus.
Puma ist weiter angesagt Aktionären und Anlegern. Die Aktie klettert am Montag über die wichtige Marke von 500 Euro. Der Grund ist ein positiver Analystenkommentar: HSBC hat das Kursziel für die Aktie von 610 Euro auf 625 Euro angehoben. Die ersten Gewinnziele des Sportartikelkonzerns für dieses Jahr erschienen konservativ, dafür gebe es aber keinen Grund, so Analystin Anne-Laure Bismuth. Puma dürfte organisch schneller wachsen als die angepeilten zehn Prozent.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Puma-Chef Björn Gulden die Prognosen mehrmals angehoben. Puma hängte beim Wachstum Lokalrivale Adidas deutlich ab. Legte dieser 2018 währungsbereinigt um acht Prozent zu, kam Puma auf 18 Prozent.
Das starke Wachstum ist in erster Linie Guldens Verdienst. Der Norweger hat Puma wieder stärker auf den Sport ausgerichtet. Zum Beispiel spielt Fußball für die Nummer 3 unter den Sportartikelherstellern wieder eine größere Rolle. Der Konzern ist neue Partnerschaften unter anderem mit dem AC Mailand, Olympique Marseille und Borussia Mönchengladbach eingegangen. Ende Februar gelang Puma ein Deal der Sonderklasse: Manchester City wird in Zukunft statt in Nike in Puma-Kleidung auflaufen. Laut Gulden ist der Vertrag einer „der wichtigsten“, die Puma je gemacht habe.
Mit der Rückkehr in die Erfolgsspur wird nun auch die Fallhöhe wieder größer. Zwar will Puma im Gegensatz zu Adidas auch 2019 währungsbereinigt wieder zweistellig wachsen, jedoch nicht mehr ganz so stark wie im Jahr zuvor. Neben Anne-Laure Bismuth von HSBC gibt es noch andere Analysten, die dies für konservativ halten.
Der Markt denkt offenbar genauso. Der zwischenzeitliche Absturz nach Vorlage der Quartalszahlen ist längst Geschichte – die Aktie marschiert in Richtung Rekordhoch. Doch mit der gestiegenen Erwartungshaltung hat auch die Bewertung ordentlich zugelegt. Auf KGV-Basis ist Puma definitiv kein Schnäppchen mehr. Dafür überzeugt Puma auf der Umsatzseite und beim Wachstum.
Laufen lassen
Die Puma-Story ist (noch) intakt. Ein neues Rekordhoch sollte nur eine Frage der Zeit sein. Wer dabei ist, lässt die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)