Die Aktien von Puma sind am Donnerstagvormittag deutlich in die Knie gegangen. Das Papier fiel zeitweise unter 55 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Grund: Am Markt kursierten Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung für das Gesamtjahr.
Das Puma-Management hielt dagegen. Man liege in Richtung der gesteckten Jahresziele voll in der Spur. „Wir bestätigen hiermit den Ausblick für das Gesamtjahr“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX mit. Zu den am 24. Oktober zur Veröffentlichung anstehenden Quartalsergebnissen wollte sich Puma auf Nachfrage nicht äußern.
Am Freitagnachmittag kamen dann doch News von Puma. Laut Konzernchef Arne Freundt sei das dritte Quartal "im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen" verlaufen. "Es zeigt, dass wir in einem sehr schwierigen Marktumfeld weiter Marktanteile gewinnen können, sagte Freundt gegenüber der Euro am Sonntag laut einer am Freitag veröffentlichten Vorabmeldung.
Der Sportartikelhersteller will ungeachtet der herausfordernden Marktbedingungen dieses Jahr noch zweistellig in China zulegen. "In China sehen wir eine graduelle Verbesserung des Marktumfelds und gehen davon aus, dass wir bereits dieses Jahr wieder zweistellig wachsen können", ergänzte Freundt. In den Vereinigten Staaten zeigte sich der Manager zuversichtlich, im kommenden Jahr wieder wachsen zu können. Marktanteilssteigerungen in den beiden Ländern hätten weiter "die wichtigsten strategischen Prioritäten".
Von der kanadischen Bank RBC hieß es am Donnerstag, das dritte Jahresviertel sei durch einige negative Faktoren wie etwa Wechselkurseffekte beeinflusst. Zudem hätten sich einige Umsätze bereits in das Vorquartal verlagert. RBC-Analyst Piral Dadhania sieht bei Puma laut einem aktuellen Ausblick das obere Ende der Jahresziele "wohl außer Reichweite". Dadhania bleibt aber mit Blick auf 2024 optimistisch.
Anders die Investmentbank Stifel. Der Markt habe nach dem unerwartet guten Nike-Bericht auf Anhebung der Jahresziele des deutschen Konkurrenten gehofft, sei aber durch die jüngsten Signale des Unternehmens enttäuscht worden, schrieb Analyst Cedric Lecasble in einer Studie. Der Experte kürzte seine Erwartungen für das Jahr, sieht die Konzernprognose des Sportartikelherstellers aber nicht in Gefahr. Sein Kursziel für die Puma-Aktie lautet 78 Euro.
Anfang Juli hatte Puma bereits seine Jahresziele bekräftigt. Da hatte der Sportartikelhersteller sogar noch Luft nach oben gelassen und eine Erhöhung der Jahresprognose in Aussicht gestellt, "sollten sich die Geschäfte im dritten Quartal weiter positiv entwickeln". Inzwischen gab es aber beispielsweise von Modehändlern einige negative Signale zum September-Geschäft.
Die Verunsicherung im Vorfeld der Zahlen bleibt groß, daran dürfte sich kurzfristig nur wenig ändern. Investierte Anleger bewahren trotz der Unsicherheit Ruhe und beachten den Stopp bei 48,00 Euro.