Die Entscheidung ist da – endlich: Kering wird seinen Puma-Anteil deutlich reduzieren. Anders, als lange erwartet, gehen die Aktien aber nicht an einen Investor, sondern an die Kering-Aktionäre. Wie geht es mit der Puma-Aktie weiter?
Kering wird 70 Prozent an Puma als Sachdividende, sprich Puma-Aktien, an seine Aktionäre weiterreichen. Damit wären 55 Prozent an dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach künftig im Streubesitz.
16 Prozent der Puma-Aktien bleiben bei Kering. Die restlichen 29 Prozent übernimmt Artémis, die Holdinggesellschaft der Familie von Kering-Chef François-Henri Pinault. Artémis sieht sich als „langfristiger strategischer Aktionär“ bei den Deutschen.
Puma-Chef freut sich
Die Börse reagierte enttäuscht, die Puma-Aktie sackte um über vier Prozent ab. Der Markt hatte lange gehofft, dass Kering einen Käufer für seinen 86-Prozent-Anteil fände, etwa VF Corp oder einen Private-Equity-Fonds. Daraus wurde nichts, so dass Kering nun den Weg über die Börse geht. Das Festhalten an Puma kam für die Franzosen nicht weiter infrage: Der Konzern will sich auf seine Kernkompetenz Luxus konzentrieren.
Puma-Chef Bjørn Gulden sieht die Entscheidung positiv: „Damit können wir unsere Strategie weiter verfolgen, die bereits erste gute Ergebnisse gezeigt hat“, so der Däne. Die Raubkatze werde nun für Investoren deutlich attraktiver, da sich das Handelsvolumen voraussichtlich merklich erhöhen werde.
Auf die Lauer legen
Da davon auszugehen ist, dass viele Kering-Aktionäre ihre erhaltenen Puma-Anteile umgehend verkaufen werden, dürfte die Puma-Aktie eine Weile unter Druck bleiben. Auf der anderen Seite sorgt der stark erhöhte Streubesitz für Kursfantasie: Fonds dürften vermehrt bei Puma zugreifen, zumal der Titel nun ein MDAX-Kandidat ist und es operativ bei Puma wieder sehr gut läuft. Fazit: Die Puma-Aktie gehört auf die Watchlist. Sobald sich eine Bodenbildung abzeichnet, sollte man ein paar Stücke einsammeln.