Wenn Stefan Raab für das Format „Raab in Gefahr“ Kamele ritt oder in den Boxring stieg, stockte kurz der Atem – aber wirklich gefährlich wurde es nie. Kurz erschrocken sind in der letzten Woche auch die ProSiebenSat.1-Aktionäre. Raab tritt zurück.
Wie dramatisch ist dieser Schritt wirklich? Offizielle Zahlen gibt es nicht. Doch Marktbeobachter schätzen den Umsatzanteil von Raab „nur“ auf 100 Millionen Euro – das wären fünf Prozent vom Free-TV-Deutschland-Anteil oder drei Prozent vom Konzern-Gesamtumsatz. Tendenz eher sinkend. Denn Raab hatte bei TV Total zuletzt mit sinkenden Quoten zu kämpfen.
Start-up-Fantasie
Der Konzern ist mittlerweile breit aufgestellt. ProSiebenSat.1-Media ist kein normaler TV-Sender mehr, sondern auch eine Venture-Capital-Gesellschaft mit knapp 50 Minderheitsbeteiligungen. Zudem gibt es wertvolle Töchter wie den Netflix-Konkurrenten Maxdome.
Kurzfristig hatte die Aktie Gegenwind durch den Raab-Ausstieg erhalten. Die eine oder andere Gewinnmitnahme macht nach dem starken Anstieg Sinn. Doch wer einen längerfristigen Anlagehorizont hat, der kann im Top-Tipp-Konservativ angesichts der weiterhin hohen Dividendenrendite von 3,9 Prozent investiert bleiben.