Die Aktienmärkte sind unter Druck, denn die US-Zentralbank Fed könnte die Leitzinsen 2022 stärker anheben als bisher kommuniziert. Darauf deuten kürzlich bekannt gewordene Aussagen führender Notenbanker hin. Doch wie immer gibt es auch Gewinner. In diesem Fall könnte es der Outperformer im Bankensektor aus 2021 sein, denn er hat auch im neuen Jahr bisher Gas gegeben.
Die Historie zeigt, dass bei einer Zinswende vor allem Finanzwerte – insbesondere Titel aus dem Bankensektor – den Markt schlagen können. Hochbewertete Aktien aus anderen Branchen kommen hingegen oft unter Druck. DER AKTIONÄR setzt für die geldpolitische Straffung in den USA unter anderem auf die Papiere von Wells Fargo.
Wells Fargo schlägt alle
Die Aktie hat im abgelaufenen Jahr mit einer Performance von 59 Prozent den Benchmark-Index KBW-Banking (35 Prozent) und den breiten S&P 500 (27 Prozent) weit hinter sich gelassen. Auch der Start ins neue Jahr war rasant. Denn 2022 stehen schon mehr als 15 Prozent zu Buche und damit mehr als die zehn Prozent, die der Branchenindex bisher einfuhr. Der S&P 500 verlor dagegen leicht.
Milliarden bei Zinswende
Wells Fargo ist mit einem KGV von 15 auf den ersten Blick nicht mehr günstig. Allerdings entspricht das auch der Bewertung der Peergroup für 2022. Zudem sollte das US-Institut einer der größten Profiteure der Straffung der Fed sein. Denn bei um ein Prozent höheren Zinsen sollte das Nettozinseinkommen um etwa 7,40 Milliarden Dollar steigen. Das ist ein sehr guter Wert in der Peergroup und sollte die Gewinne treiben. Dann würde auch die Bewertung sinken.
Die Bewertung von Wells Fargo ist im grünen Bereich, höhere Zinsen sollten die Aktie auch im neuen Jahr weiter antreiben. Seit dem Ausbruch über den GD50 bei 49,95 Dollar kennt die Aktie nur den Weg nach oben. Die nächsten Widerstände liegen bei den Verlaufshochs aus den letzten Jahren bei 54,50 und 59,41 Dollar. Risikofreudige Anleger greifen zu.