Die Aufholbewegung läuft – doch die Anleger scheinen ihr noch mit einiger Skepsis zu begegnen. Ist das Tief schon erreicht? Die Analysten sind sich uneins. Jetzt meldet sich Jeremy Siegel, Finanzprofessor an der Wharton School bei dem Sender CNBC zu Wort. Er rät dazu, angesichts der Kursrückgänge nicht in Panik zu geraten.
Die Anleger sollten nicht beunruhigt sein, wenn sich der derzeitige Aktienausverkauf noch weiter beschleunigt, sagte Jeremy Siegel. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand in Panik geraten sollte, selbst wenn wir einen weiteren Rückgang von fünf oder zehn Prozent erleben“, sagte Siegel in der CNBC-Sendung "Squawk on the Street". Die US-Aktienmärkte haben sich schwergetan, da sich die Anleger auf eine straffere Geldpolitik der Federal Reserve in diesem Jahr einstellen. Der S&P 500 schloss am Freitag 8 Prozent unter seinem Tagesrekord, während der Nasdaq Composite 15 Prozent unter seinem Höchststand liegt.
Der Professor hat wiederholt vor steigenden Preisen gewarnt und die Fed dafür kritisiert, dass sie seiner Meinung nach zu langsam gegen die Inflation vorgeht. „Ich denke einfach, dass wir auf eine viel aggressivere Federal Reserve vorbereitet sein müssen“, sagte Siegel. Der Professor sagt, dass er Aktien aufkaufen wird, wenn der Markt um etwa fünf bis zehn Prozent weiter sinkt. „Ich bin eher in Richtung Value-Aktien positioniert, weil ich glaube, dass sie den Zinserhöhungen besser widerstehen werden“, sagte Siegel. „Langfristig bin ich für den Aktienmarkt nicht pessimistisch. Ich denke immer noch, dass er fair bewertet ist.“
Ein weiterer Rückgang von bis zu zehn Prozent? Das scheint aus heutiger Perspektive doch eine arg pessimistische Meinung zu sein. Insbesondere bei den Hightech-Werten ist die Korrektur bereits weit fortgeschritten. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Werte die nächste Aufwärtsbewegung auch in einem Umfeld steigender Zinsen anführen würden.