Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Doch bei der Frage, ob der rein batterieelektrische Antrieb oder doch das Brennstoffzellenaggregat die richtige Lösung ist, scheiden sich die Geister. Während die Zulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamts dem Batterie-Elektromotor eine deutliche Überlegenheit attestieren, sehen die jüngsten Umfragewerte das Brennstoffzellenpendant auf der Überholspur.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der neu zugelassenen rein batterieelektrischen PKW in Deutschland um 207 Prozent auf 194.163 Stromer. Der Gesamtmarktanteil stieg demnach von 1,8 auf 6,9 Prozent, wie electrive.net berichtete. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 fanden lediglich 212 neue Wasserstoff-Autos hierzulande den Weg auf die Straße. Dies entspricht einem Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.
Doch Umfragewerten zufolge könnte sich das Blatt möglicherweise bald wenden: Laut einer repräsentativen Befragung der Tankstellenkette HEM unter rund 5.000 Autofahrern ab 18 Jahren kann sich jeder achte den Elektromotor allgemein als zukünftige Motorentechnik vorstellen, ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb dagegen jeder fünfte.
Das Resultat der Befragung zeigt, dass das Wasserstoff-Autos bei den Verbrauchern höher im Kurs stehen als Batterie-E-Autos, allerdings noch auf wenig auf Zustimmung stoßen. Im Allgemeinen wird dem neuen Powerstoff jedoch hauptsächlich im Transportwesen großes Potenzial zugeschrieben. Dies untermauert auch eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, derzufolge 2030 jährlich bereits 100.000 leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in Europa verkauft werden könnten.
An derartigen Wasserstoff-Lieferwagen forscht derzeit auch der US-Brennstoffzellenhersteller Plug Power gemeinsam mit seinem französischen Partner Renault. Bis Ende des ersten Halbjahres 2021 wollen beide Unternehmen ein 50:50-Joint-Venture gründen, welches einen Marktanteil von über 30 Prozent auf dem europäischen Markt für leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb anstrebt.
Nachdem die Plug-Power-Aktie zuletzt einen Fehlausbruch hingelegt hat, befinden sich die Papiere des Brennstoffzellenherstellers nach wie vor im Korrekturmodus. Dabei gilt es, die 60-Dollar-Marke zu verteidigen. Ein Fall unter diese Marke könnte zu weiterem Verkaufsdruck führen.
Welche der beiden Antriebstechnologien sich letztlich durchsetzen wird, wird die Nachfrage seitens der Kunden entscheiden. Bei Plug Power hat sich das Chartbild mit dem Fehlausbruch wieder eingetrübt. Bereits Investierte bleiben an Bord und beachten den Stoppkurs bei 40 Euro (etwa 48 Dollar). Neueinsteiger warten das Ende der Korrekturphase ab.