Mit desaströsen Zahlen hat der Wasserstoffkonzern Plug Power die Anleger zuletzt verprellt. Die Aktie ist mehr als 40 Prozent eingebrochen, die kritische finanzielle Lage lässt viele Fragen offen und Besserung ist nicht in Sicht. Eine Hiobsbotschaft aus Dänemark verdeutlicht, wie problematisch die Situation ist.
Noch Ende Oktober hatte Plug Power in einer Power-to-X-Ausschreibung der Dänischen Energieagentur einen Erfolg gefeiert. Für den Bau einer entsprechenden Anlage in Holsebro bekam unter anderem das 100-Megawatt-Projekt Plug Power Idomlund Denmark den Zuschlag. Subventionen in Höhe von rund 15 Millionen Euro sollten an Plug fließen.
Doch Anfang dieser Woche folgte der Paukenschlag. Plug konnte die erforderliche Bankgarantie nicht stellen, weshalb die Energieagentur dem Konzern den Zuschlag wieder entzogen hat. Der Wettbewerber Everfuel kann dafür nun mehr Wasserstoff liefern.
Offen ist, ob die fehlende Bankbürgschaft lediglich ein dummer Fehler des Plug-Managements war oder ob wirklich keine Bank gefunden wurde, die eine Garantie in überschaubarer Höhe geben wollte, was sogar der deutlich kleineren Everfuel offenbar gelungen ist. Klar ist aber, dass sich dieser Rückschlag in eine Reihe von Hiobsbotschaften bei Plug Power einreiht und sicher nicht dazu beitragen wird, Vertrauen bei den Anlegern zu gewinnen. Denn sowohl fehlende Professionalität als auch fehlende Unterstützung der Banken wären jeweils ein deutlich negatives Signal.
Plug hat mit den Zahlen viel Vertrauen verspielt. Die Bilanz ist angeschlagen, eine weitere Kapitalerhöhung droht und die ambitionierten Wachstumsziele des Konzerns scheinen nichts als heiße Luft zu sein. Der Flop in Dänemark passt da ins Bild. Anleger lassen entsprechend weiterhin die Finger von der äußerst risikobehafteten Aktie.
Wer im Wasserstoff-Sektor investieren will, greift entweder zum norwegischen Hot-Stock Nel oder zum E-Wasserstoff Europa Index, mit dem sich das Risiko in der spekulativen Branche auf mehrere aussichtsreiche Werte verteilen lässt.