Nach dem Crash wegen des Rückrufs der Laufbänder greifen bei Peloton die Antizykliker zu. Am Freitag gewinnt die Aktie im vorbörslichen Handel sechs Prozent. Der Grund: Peloton hat Details zur Rückholaktion bekannt gegeben. Bleibt es so, wie es das Unternehmen sagt, wäre alles halb so schlimm für Peloton.
Der Verkaufsstopp und die Kosten für die Rückrufaktion werden die Umsätze des Unternehmens um 165 Millionen Dollar reduzieren, so der Konzern. Für das Geschäftsjahr 2021/22 (endet im Juni) erwarten die Analysten demnach 5,4 Milliarden Dollar. Peloton betonte, es handele sich bei der Angelegenheit um ein „kurzfristiges Problem“.
Die Markteinführung des 4.295 Dollar teuren Tread+ wird Peloton darüber hinaus wegen der aktuellen Schwierigkeiten verschieben. Ursprünglich hatte das Unternehmen den Verkaufsstart für den 27. Mai vorgesehen.
Peloton hat am Mittwoch den Rückruf seiner Laufbänder beschlossen, nachdem der Konzern zunächst die Anschuldigungen der Verbraucherschutzorganisation von sich gewiesen hatte. In der Vergangenheit hatte es mehrere Unfälle mit den Laufbändern gegeben. Ein Kind war dabei ums Leben gekommen.
Fraglich ist, ob sich überhaupt viele Kunden an der Rückrufaktion beteiligen werden. Etliche Kunden wissen bestimmt über die Gefahren eines Laufbands Bescheid, wenn man die Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet. Zudem haben nicht alle Kunden Kinder oder Haustiere.
Die Kosten für die Rückrufaktion dürften bereits im Aktienkurs eingepreist sein. Sofern sich andeutet, dass Klagen gegen Peloton keine großen Erfolgsaussichten haben, sollte die Aktie wieder spürbar anziehen.