Es ist mächtig was los im Payment-Sektor – und damit sind an dieser Stelle nicht die Turbulenzen bei Wirecard gemeint. Für Aufsehen sorgte in dieser Woche bereits die zweite Multi-Milliarden-Übernahmen in der Branche. Das hat dem AKTIONÄR-Top-Tipp Paypal weiter Auftrieb gegeben. Der Chart ist ein Traum.
Die Paypal-Aktie steigt und steigt und steigt. Am Donnerstag kletterte der Titel des amerikanischen Vorzeige-Fintechs auf 104 Dollar – und markierte damit ein neues Rekordhoch.
Neue Fantasie erhält die Branche durch die Übernahmeaktivitäten. Am Montag hat der US-Finanzdienstleister Fidelity National Information Services, kurz FIS, ein Übernahmeofferte für den britisch-amerikanischen Rivalen Worldpay abgegeben. FIS will demnach 0,9287 eigene Aktien plus elf Dollar in bar pro Worldpay-Aktie bieten. Dies entspricht einem Gebot von 112,12 Dollar pro Aktie, was einen rund 14-prozentigen Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag bedeutet.
Spekuliert der Markt nun etwa, dass auch Paypal Begehrlichkeiten weckt? Da werden Erinnerungen an 2016 wach. Damals ging im Markt das Gerücht um, Mastercard könnte Paypal kaufen. Passiert ist – wie jeder weiß – nichts.
Wenn heutejemand Paypal kaufen würde, müsste er sehr tief in die Tasche greifen. Nach der Rallye kommt Paypal auf einen Börsenwert von 122 Milliarden Dollar. 2016, zur Zeit der Gerüchte, hätte man das Unternehmen für gerade einmal 40 Milliarden Dollar haben können.
Doch auch ohne Übernahmefantasie ist Paypal nach wie vor ein Top-Investment, da das Potenzial des Online- und Mobile-Payment-Marktes gigantisch ist. „Es kann gut sein, dass der Markt für bargeldlose Transaktionen irgendwann 100 Billionen Dollar groß sein wird“, so Schulman im Interview mit CNBC. „Der Markt, in dem wir aktiv sind, ist unglaublich flexibel. Es kann sehr gut sein, dass wir heute erst bei einem Marktanteil von ein bis zwei Prozent sind.“
Schulman ist sich sicher: Der Markt ist so groß, dass er reichlich Platz für mehrere Player bietet. „E-Payment ist definitiv keine Winner-takes-it-all-Story.“
Der Hauptgrund für Schulmans Optimismus: Die jüngeren Generationen (1980 und später geboren) haben eine komplett andere Einstellung zu Bargeld und zur Art des Bezahlens. Laut Statista möchten 38 Prozent der Millennials in Deutschland gerne beim Einkaufen mobil bezahlen können. Shoppen wird allerdings zunehmend im Netz erledigt. Konsequenz: Das E-Commerce-Volumen wird bis 2023 auf 2.500 Milliarden Euro steigen. Einer der Top-Profiteure ist Paypal.
Top-Performer
Die Paypal-Aktie liegt seit der Empfehlung des AKTIONÄR mit 170 Prozent im Plus. Das 2020er-KGV von 29 ist gerechtfertigt durch das hohe Wachstum. Fazit: Da geht noch mehr.