Der Online-Bezahldienst PayPal hat im Sommer starkes Wachstum verbucht. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um elf Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar (7,02 Milliarden Euro), wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss in San Jose mitteilte. Der Nettogewinn legte um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Allerdings enttäuschte die Prognose. Die Aktie brach daraufhin nachbörslich fast zehn Prozent ein.
Obwohl die Ergebnisse die Markterwartungen übertrafen, reagierte die Aktie nachbörslich mit einem kräftigen Kursrutsch. PayPal enttäuschte die Anleger mit einer verhaltenen Prognose für das Schlussvierteljahr. Das Unternehmen rechnet mit einer deutlichen Abschwächung des Umsatzwachstums. Paypal schätzt die Einnahmen im vierten Quartal auf 7,38 Milliarden US-Dollar, was unter den Konsenserwartungen von 7,74 Milliarden US-Dollar liegt.
Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde leicht gesenkt – von bislang 27,85 auf nun 27,50 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das aber noch einem Plus von rund zehn Prozent.
PayPal ist im Rahmen der Zahlenvorlage immer für eine Überraschung gut. So wurde die EPS-Prognose in zehn der vergangenen zwölf Quartale übertroffen. Nicht selten reagierte die Aktie darauf mit kräftigen Kursbewegungen. Anleger sollten sich daher bereits auf einen Anstieg der Volatilität rund um die Veröffentlichung einstellen.
PayPal trägt damit auch der makroökonomischen Unsicherheit und der nachlassenden Konsumbereitschaft vieler Nutzer Rechnung. „Man sieht deutlich, dass die diskretionäre Ausgaben spürbar unter Druck sind und die Menschen mehr und mehr ihres verfügbaren Einkommens für Benzin, Essen und Miete ausgeben müssen“, so CEO Dan Schulman.
Die Aktie von PayPal rutschte nachbörslich zuletzt bis auf 69,11 Dollar ab. Damit notiert das Papier nur noch knapp über dem Jahrestief von 67,58 Dollar. Dieses muss nun unbedingt verteidigt werden, soll sich das charttechnische Bild nicht weiter eintrüben.