Der Interhandel boomt, trotzdem hat der Online-Bezahldienst Paypal im vierten Quartal weniger verdient als erwartet. Auch der Ausblick auf das erste Quartal fiel mau aus. Das sind die erfolgsverwöhnten Paypal-Aktionäre nicht gewöhnt – folglich krachte die Aktie nachbörslich ein. Wie geht es jetzt weiter?
Paypal hat im vierten Quartal 584 Millionen Dollar verdient. Das ist knapp ein Drittel weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Erlöse legten zwar um kräftige 13 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar zu, allerdings entfiel ein wesentlicher Teil des Wachstums auf Zukäufe.
Für das erste Quartal erwartet Paypal einen Umsatz in der Spanne von 4,08 bis 4,13 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 66 bis 68 Cents. Die Analysten hatten mit Erlösen von 4,16 Milliarden und einem Gewinn je Aktie von 68 Cents gerechnet.
Die Börse reagierte enttäuscht, die Aktie verlor zwischenzeitlich fünf Prozent. Es war das erste Mal seit 2015, dass Paypal die Erwartungen der Wall Street verfehlt hat.
Positiv ist allerdings: Paypal-CEO Dan Schulman hält an seinem Jahresziel von 300 Millionen Kunden fest. Das Kundenwachstum bei Paypal ist enorm. Vor fünf Jahren hatte der Bezahldienst gerade einmal die Hälfte der Nutzer.
Ebenfalls positiv: Venmo wird bei den Kunden hervorragend angenommen. Zwar erwartet Schulman noch keinen Break-even für den Bezahldienst, allerdings betrug das Transaktionsvolumen im vierten Quartal 19 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 80 Prozent. Anfang 2015 waren es lediglich 1,3 Milliarden Dollar.
Alles halb so wild
Keine Frage: Berauschend sind die Zahlen nicht, doch auch nicht so schlecht, wie man angesichts der Kursverluste meinen könnte. Mobile Payment bleibt ein Multi-Milliardenmarkt, in dem Paypal exzellent positioniert ist. Die Aktie ist im Peergroup-Vergleich moderat bewertet: Paypal kommt auf ein 2019er-KGV von 31, Adyen auf 120. DER AKTIONÄR bleibt mittel- bis langfristig klar bullish für Paypal.
Eine detaillierte Analyse zu Paypal lesen Sie im neuen AKTIONÄR.