Parrot ist der Hot-Stock der Stunde. Die Aktie hat sich innerhalb weniger Wochen verdoppelt. Henri Seydoux gründete Parrot im Jahr 1994 und besitzt immer noch 35,5 Prozent der Anteile. Der Unternehmer ist Autodidakt, war früher Journalist und ist mittlerweile mit einem Model verheiratet und hat vier Kinder.
DER AKTIONÄR: Herr Seydoux, wieso ist das Interesse der Investoren am Drohnenmarkt und dem Konkurrenten DJI derzeit so groß?
HENRI SEYDOUX: Der Markt für Drohnen hat sich in den letzten zwei Jahren rasant entwickelt. Seit wir 2010 unsere erste Endkundendrohne AR.Drone vorgestellt haben, konnten wir unsere Umsätze jedes Jahr verdoppeln. DJI und Parrot sind ziemlich unterschiedlich positioniert. Es existiert noch sehr viel Raum für Wachstum für beide Unternehmen.
Rückläufig war das Geschäft mit Autoherstellern. Wie geht es weiter?
Den Durchbruch bringt das vernetzte Auto. Es kommt. Aber es benötigt ein starkes Mobilfunknetz (4G), um komplette Infotainment-Systeme effizient einzubinden. Wir haben schon neun Verträge mit Automobilherstellern unterschrieben, doch davon befinden sich erst drei Lösungen in Produktion. Wir wissen heute noch nicht, ob das genügt, um im Jahr 2015 Wachstum im Automotive-Bereich auszuweisen. Es geht langsam voran. Doch wir bleiben geduldig, bis der Markt schließlich anzieht.
Sind Apple und Google Konkurrenten?
Unsere neue Auto-Infotainment-Lösung ist kompatibel mit Geräten von Apple und Google.
Wäre die Parrot-Aktie höher bewertet, wenn sie in den USA gelistet wäre?
Vielleicht. Aber unser Fokus ist, Wert durch Wachstum zu schaffen. Wenn unser Plan aufgeht, geschieht dies an jeder Börse – egal wo.
Unterm Strich: Wird Parrot im Jahr 2015 wachsen?
Das Ziel ist es, das Wachstum zu beschleunigen, unterstützt von einem weiteren starken Jahr des Drohnenbereichs. Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Wir investieren mutig in Forschung, Kapazitäten und Marketing, um langfristig eine führende Position einzunehmen.
Drohnen sind ein solides und profitables Business. Unser Fokus liegt jedoch klar auf den Wachstumschancen.
Dieses Interview ist in der AKTIONÄR-Ausgabe 22/2015 erschienen.