Die italienische Unicredit hat am Dienstagvormittag überraschend einen Milliardengewinn im dritten Quartal gemeldet – allerdings nicht ganz freiwillig, denn der Grund für die vorzeitige Veröffentlichung war eine Datenpanne. Die Impulse für die Aktie halten sich zunächst aber in Grenzen.
Der Verkauf der Fondstochter Pioneer hat Unicredit im dritten Quartal einen Milliardengewinn beschert. Nach vorläufigen Zahlen ist der Überschuss von 477 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 2,8 Milliarden Euro nach oben geschossen.
Während der Gewinn damit höher ausfiel als von Analysten erwartet, musste Unicredit im laufenden Geschäft Federn lassen. So gingen die Erträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp vier Prozent auf rund 4,65 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Sondereffekte wie den Pioneer-Verkauf liegt der Gewinn bei 838 Millionen Euro.
Vorläufige Zahlen nach Datenpanne
Dass die Zahlen bereits am heutigen Dienstag bekannt wurden, lag an einem Datenleck – denn eigentlich war die Veröffentlichung erst für den 9. November geplant. Bereits am Montagnachmittag hatte das Institut versehentlich eine Tabelle veröffentlicht, in der einige Daten des vergangenen Quartals zu sehen waren. Zur Schadensbegrenzung entschloss sich das Management daraufhin, die vorläufigen Zahlen am Dienstag offiziell zu veröffentlichen. Der vollständige Quartalsbericht soll wie geplant am 9. November folgen.
Moderates Plus
Trotz des Gewinnanstiegs und weiterer Fortschritte beim Abbau fauler Kredite reagieren die Anleger am Dienstag verhalten auf die Zahlen. Mittel- und Langfristig sollte die einstige Krisenbank jedoch vom Konzernumbau und steigenden Zinsen in der Eurozone profitieren. Entsprechend bleiben investierte Anleger dabei und auch Neueinsteiger können noch zugreifen.