An der Börse herrscht Panik. Nach den starken Verlusten an der Wall Street - der Dow Jones verlor gestern 800 Punkte - geht es in Asien im gleichen Tempo weiter: Nikkei minus vier Prozent, Shanghai minus fünf Prozent. Entsprechend schwach wird der DAX in den Handelstag starten - die ersten Indikationen sehen den Index bei 11.500 Zählern.
An den Handelskrieg hatten sich die meisten Investoren schon gewöhnt und dessen Risiken für die Weltkonjunktur ausgeblendet. Doch die Warnungen des IWF vor einem schwächeren Wirtschaftswachstum gestern zusammen mit der steigenden Zinsangst hat den Bullen wohl den Rest gegeben.
Dow bricht Trend
Der 800 Punkte im Dow sind keineswegs der stärkste Verlust in diesem Jahr. Die Folgen könnten aber gravierende Folgen haben. Durch den Rücksetzer ist der seit 2016 gültige Abwärtstrend gebrochen. Der nächste Haltepunkt ist die 200-Tage-Linie bei 25.138 Punkten. Wird diese Unterstützung gebrochen, wartet bei 24.000 ein wichtiges Auffangbecken. Mit dem Kurseinbruch ist auch der empfohlene Turbo-Long (WKN MF4ZR8) ausgestoppt worden. Der Schein hat immerhin eine Rendite von 80 Prozent gebracht.
DAX vollendet SKS-Formation
Der DAX hat gestern bei 11.712 Punkten auf einem neuen Jahrestief geschlossen und damit ein starkes Verkaufssignal generiert. Durch den Bruch der Nackenlinie der seit März gültigen Schulter-Kopf-Schulter-Formation errechnet sich ein Korrekturpotenzial bis 10.400 Zähler. In diesem Fall wäre auch das Gap von Dezember 2016 bei 10.786 Punkten geschlossen.
Im Moment fällt es schwer, Gründe für eine Erholung zu finden. Doch nach einem Rücksetzer um 1.000 Punkte innerhalb weniger Tage könnte der DAX kurzfristig drehen. Zudem verläuft bei 11.430 Zählern eine wichtige Unterstützung, die aus dem Hoch von Ende 2015 resultiert. Wird diese jedoch auch noch gebrochen, steht angesprochenem Gap-Close nichts mehr im Weg.