An der Wall Street hat sich am Vorabend die Korrektur bei einigen Technologieriesen fortgesetzt. Apple, eines der Schwergewichte im Dow Jones, verlor 4,8 Prozent und steuerte 60 Verlustpunkte zum Gesamtminus von 550 Zählern bei. Damit notieren Dow Jones und S&P seit gestern auf Jahressicht im Minus, die Nasdaq liegt noch 0,08 Prozent vorne. In Asien hingegen gibt es sogar manche grüne Vorzeichen, und auch der DAX wird mit leichten Gewinnen erwartet.
Die asiatischen Märkte notierten am Mittwochnachmittag weitgehend im Minus, doch waren die Verluste meist sehr gering. Der Shenzhen-Composite hingegen erzielte sogar geringfügige Gewinne. Keine guten Nachrichten gibt es im Hinblick auf den amerikanisch-chinesischen Handelsstreit: Peking habe seine "unfairen, unvernünftigen" Praktiken im Kern des Handels zwischen den beiden wirtschaftlichen Machtzentren nicht geändert, so die Meldungen aus Washington.
Am 30. November und 1. Dezembet wird sich US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping beim G20-Gipfel in Buenos Aires treffen. Die meisten Analysten sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Deal während des Meetings zustande kommt. "Ich denke, es ist wahrscheinlich zu früh, um einen Deal zu erwarten, aber ich denke, was wir erwarten können, ist eine Art Vereinbarung, um voranzukommen", sagte Ken Peng, Asia-Investment-Stratege bei der Citi Private Bank.
DAX testet Jahrestief
Der DAX hat im Sog der Wall Street am Dienstag ein neues Jahrestief (11.031) markiert, am Ende knapp oberhalb des alten Lows (11.051) geschlossen. Dank der stabilen Entwicklung in Asien gibt es offensichtlich wieder einige Käufer im Markt. 50 Minuten vor Handelsbeginn notiert der DAX bei etwa 11.130 und damit wieder etwas deutlicher über den Jahrestiefs.
Es besteht folglich die Chance auf einen Doppelboden, der die Basis für eine Trendwende, möglicherweise eine kleine Jahresendrallye sein könnte. Doch dazu bedarf es positiver Nachrichten aus Argentinien sowie aus Italien, wo der Haushaltsstreit mit der EU zu eskalieren droht.
Markt für Mutige
DER AKTIONÄR bleibt dem Markt noch fern, wenngleich sich das Chance-Risiko-Verhältnis verbessert hat. Ganz mutige Trader können eine kleine Long-Spekulation aufmachen und sich beim Tagestief von gestern mit einem Stopp absichern.